Eigentlich hätte über den Ersatz des heutigen Clubhauses auf dem Sportareal Rheinblick mit einer neuen, geräumigeren Sport- und Freizeitanlage bereits an der Bürgerversammlung diesen Frühling abgestimmt werden sollen. Dort wurde der Entscheid aber auf einen Antrag Georg Lechtenböhmers hin an die Urne verwiesen.Lechtenböhmer fand, die Gemeinde könne sich das Projekt nicht leisten. Sein Antrag auf Urnenabstimmung hatte aber auch einen ordnungspolitischen Aspekt: Nachdem das Sportplatzkonsortium einen erwarteten Beitrag von 200000 Franken nicht bekommen hatte, stieg der Anteil der Gemeinde an den 3,34 Mio. Franken Gesamtbaukosten auf 2,95 Mio. Franken. Käme es nun zu einer Kostenüberschreitung – so argumentierte Lechtenböhmer –, wäre das Projekt plötzlich teurer als die 3 Mio. Franken, für die in Rüthi ohnehin eine Urnenabstimmung nötig ist.Ein Grossteil der Bevölkerung hält das Projekt offenbar ebenfalls für zu teuer: Bei 845 gültigen Stimmen wurde die Vorlage mit 542 Nein zu 303 Ja deutlich abgelehnt. Und dies bei einer Stimmbeteiligung von beachtlichen 58,1 Prozent und obwohl mit dem FC und dem Turnverein die beiden grössten Vereine in der Gemeinde die Hauptnutzniesser gewesen wären.In dieser Deutlichkeit überrascht das Resultat deshalb selbst Georg Lechtenböhmer. «Das ist eine klare Ansage an den Gemeinderat und die Vereine, dass ein Projekt dieser Dimension überrissen ist», sagt er. Gleichzeitig betont er, dass das Projekt auch Sinnvolles enthielt. Er ist darum der Ansicht, dass die Stimmbürger einer günstigeren Lösung, «die nicht die komplette Wunschliste der Vereine erfüllt», sicherlich zustimmen würden.Gemeindepräsident Philipp Scheuble hält allerdings im Namen des Gemeinderates fest, dass es keinen Plan B gebe. Es gelte nun, die Situation von Grund auf neu zu analysieren und zu beurteilen. Der Gemeinderat bedauert das Abstimmungsergebnis; er spricht den Vereinsvertretern für die in das Projekt gesteckte Arbeit seine Anerkennung und Wertschätzung aus.Nichtsdestotrotz muss zwingend eine Lösung für das Clubhaus auf den Tisch: «Es ist in einem desolaten Zustand – nur schon die Duschen sind seit Jahren sanierungsbedürftig», sagt Aldo Frei, der dem Sportplatzkonsortium aus FC und Turnverein vorsteht und wohl der vehementeste Verfechter des Projekts war. Wer nun eine neue Lösung erarbeitet, ist offen. Frei meint, dass nun neue Köpfe mit neuen Ideen gefordert seien.Dass die Abstimmung verloren geht, hatte Frei nach dem Verlauf der Bürgerversammlung befürchtet. Die Deutlichkeit überrascht aber auch ihn. «Offensichtlich ist es uns nicht einmal gelungen, alle unsere Mitglieder zu überzeugen», folgert er aus dem Resultat.