26.02.2019

Kein Kuss für Dornröschen

Eine besorgte Mutter aus Grossbritannien möchte, dass das beliebte Märchen Dornröschen verboten wird. Sensibilisiert durch die «MeToo-Kampagne» stört sie die Kussszene. Der Grund dafür ist der nicht einvernehmliche Kuss des Prinzen für das schlafende Dornröschen, um es aufzuwecken.

Millionen von Kindern haben das Märchen gelesen, ohne dass sie Schaden genommen hätten. Muss man jetzt damit rechnen, dass jedes Märchen auseinandergenommen wird und in jedem Märchen etwas gefunden wird, das der Psyche unserer Kinder schaden könnte?Hier einige Beispiele:Aschenbrödel kommt erst nach Mitternacht nach Hause –viel zu spät.Schneewittchen lebt mit sieben Männern zusammen – unmoralisch.Tarzan läuft halb nackt herum – gehört sich nicht.Pinocchio lügt immer – macht man nicht.Aladin ist König der Diebe – Anstiftung zum Stehlen.Batman fährt 480 km pro Stunde – Anstiftung zum Rasen.Müssen jetzt die Märchen neu geschrieben werden?Hier mein Vorschlag für Dornröschen: «Als der Prinz die Tür zum Turm öffnete, sah er Dornröschen. Sie lag da und war so schön, dass er die Augen nicht von ihr abwenden konnte. Er bückte sich und wollte sie wachküssen, doch dann wich er zurück. Nein, er wollte es nicht riskieren. Was, wenn nach zehn Jahren Dornröschen ihn we­- gen dieses Kusses vor seinem Volk blossstellen wird? Und deshalb schläft Dornröschen heute noch.»

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