20.08.2019

Kein Gemeinschaftszoll, Brücke stabiler

Im Oktober soll die Brücke Kriessern – Mäder wieder befahrbar sein. Einen Schweizer Zoll auf Vorarlberger Seite gibt es bis dahin nicht.

Von Kurt Latzer
aktualisiert am 03.11.2022
Noch bis Mitte Oktober bleiben die Kriessnerinnen und Kriess-ner vom Grenzverkehr verschont, weil bis dann die Brücke zwischen dem Dorf und der Vorarlberger Nachbargemeinde Mäder gesperrt bleibt. «Wir hatten grosses Glück mit dem Wetter», sagt Marcel Eisenring, Projektleiter Kunstbauten im kantonalen Tiefbauamt, «wir sind im Zeitplan und können die Brücke wahrscheinlich wie geplant am 11. Oktober wieder öffnen, wenn das Wetter mitspielt.» Grössere, unangenehme Überraschungen habe es bisher nicht gegeben.Wann und ob «Onestop» kommt, ist unklarFest steht bereits: An der Zollabfertigung des Schwerverkehrs ändert sich nichts. Auch nicht an der prekären Situation rund um den heutigen Schweizer Zoll-platz und dem Autobahnanschluss. Letztes Jahr war die Rede davon, den Gemeinschaftszoll auf dem Platz in Mäder während der Brückensanierung zu realisieren. Der Entwurf des hierfür nötigen Staatsvertrages zwischen der Schweiz und Österreich liege vor, hiess es vergangenen Dezember in einer Mitteilung des Bundesamts für Finanzen. Wann ist mit der Eröffnung des Gemeinschaftszolls zu rechnen?Hat man das Projekt «Onestop» Kriessern – Mäder möglicherweise schon auf Eis gelegt oder ganz gestrichen? «Der Zeitpunkt der Eröffnung hängt davon ab, wann das Land Vorarlberg und der österreichische Zoll grünes Licht geben und die entsprechenden Räumlichkeiten zur Verfügung stehen», sagt Michael Steiner, Mediensprecher der eidgenössischen Zollverwaltung, «Nach unserem Wissensstand ist das Projekt beim federführenden Land Vorarlberg noch pendent und in Abklärung.» Die Schweiz sei an der Schweizer Abfertigung auf österreichischem Boden nach wie vor sehr interessiert. Damit könne der Abfertigungsprozess optimiert werden. Und wie hat sich die Brückensperre bisher auf den Grenzverkehr ausgewirkt? «Die hat bisher zu keinen nennenswerten Problemen geführt», sagt Steiner. Das für die Zeit der Sperre von Kanton, Land und den beiden Zollverwaltungen errichtete Verkehrsmanagement habe sich bewährt.Erstmals neuer Baustoffim EinsatzDie Sanierung der Brücke liegt im Zeitplan. Die meiste Arbeit hat der Austausch von Brückenelementen in Anspruch genommen, die durch Streusalz stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Sanierung der Brücke hat etwas Besonderes. «Wir verwenden hier zum ersten Mal Ultra-Hochleistungszementgebundenen Faserverbundstoff, UHFB», sagt der Projektleiter. Neben Stahlfasern enthält die Masse, die eine ähnliche Konsistenz wie Honig hat, viermal so viel Zement wie herkömmlicher Beton, aber kein Kies. Das Bundesamt für Strassen hat den Baustoff 2018 bis 2019 erstmals bei der Sanierung einer Autobahnbrücke bei Arth-Goldau maschinell eingesetzt.UHFB hat einige Vorteile, mit denen man Zeit und Geld spart. Der Baustoff ist nach 24 Stunden gleich stark getrocknet wie herkömmlicher Beton nach 14 Tagen. Instandstellungen benötigen weniger Arbeitsgänge sind weniger witterungsabhängig. «Brückensanierungen sind mit dem neuen Baustoff in deutlich kürzerer Zeit realisierbar», heisst es in einem Film des Bundesamtes für Strassen. «Den Einbau von Polymer-Dichtungen kann man sich sparen, die man zu alledem nur bei optimalem Wetter einbauen kann», sagt Marcel Eisenring. Auch Reparaturen werden einfacher, da man die Verschleissschicht, den Gussasphalt, abfräst und wieder einbaut.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.