Kein Freudentag am Frauentag

«Das Minimalziel haben wir erreicht», sagte Karin Hasler, Präsidentin der SP Rheintal vor versammeltem Wahlkampfteam. Mit Laura Bucher und Remo Maurer wurden beide bisherigen Kantonsratvertreter der SP Rheintal wiedergewählt. «Es freut uns, dass Laura Bucher bei den Regierungsratswahlen am Schluss den Abstand zu den direkten Konkurrenten enorm verkleinern konnte», sagte der ehemalige Kreisparteipräsident Renato Werndli. Jetzt gelte es, die Kräfte neu zu bündeln und bis am 19. April nochmals alles in die Waagschale zu werfen. Armutszeugnis für die DemokratieRestlos zufrieden sind die Mitglieder der SP mit den Wahlen nicht: «Obwohl wir den Wähleranteil halten konnten und unsere bisherigen Kandidaten wiedergewählt wurden, ist es ein trauriger Tag für die Frauen im Rheintal», sagte Karin Hasler. Immerhin seien nun drei Frauen im Kantonsrat. Offensichtlich habe die nationale Frauenwahl vom Herbst 2019 das Rheintal nicht beflügeln können. Mit dem Abschneiden der eigenen Frauen ist Karin Hasler zufrieden. Sämtliche Kandidaten hätten in allen Gemeinden ordentlich Stimmen geholt und schöne Resultate erzielt. «Mit den Listen bin ich zufrieden, ebenso mit dem Einsatz und der Bereitschaft der Parteibasis», sagte die Präsidentin. Während Laura Bucher im Pfalzkeller in St. Gallen die Wahlen verfolgte, war der wiedergewählte Kantonsrat Remo Maurer vor Ort. Wegen möglicher Verluste bei den Wähleranteilen, sei er doch etwas nervös gewesen. «Ich freue mich natürlich über die Wiederwahl. Die Freude wird jedoch getrübt, weil die Frauen weiter untervertreten bleiben.» Unzufrieden ist man bei der SP vor allem über die tiefe Wahlbeteiligung: «Die tiefe Stimmbeteiligung ist ein Armutszeugnis für die Schweizer Demokratie», sagte Karin Hasler. In Zukunft müsse es allen Parteien besser gelingen, die Wähler zu erreichen und sie zu mobilisieren. Benjamin Schmid