Einfach die Identitätskarte vorweisen – und schon geht’s am Grenzübergang in Au weiter. Für Jan Miara, der mit seiner Frau in Lustenau wohnt und in der Schweiz arbeitet, ist es einfach. Als Schweizer Bürger hat er freie Fahrt zu seinem Arbeitgeber. Strenger wird er hingegen kontrolliert, wenn er zurück nach Österreich fährt. Er muss die Identitätskarte, eine Meldebestätigung mit Wohnnachweis in Lustenau und eine Arbeitsbestätigung seines Schweizer Arbeitgebers vorzeigen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten klappe es an der Grenze aber sehr gut. In den ersten Wochen brauchte er oft 45 Minuten von Au zu seinem Wohnort nach Lustenau. «Heute geht es zügig», sagt er. Die Grenzwächter seien unkompliziert, nett und sehr kompetent.Nach fünf Wochen kennt man sich besser«Wir mussten uns an die neue Situation auch zuerst gewöhnen», sagt Andy Lutz, Einsatzleiter Grenzwachtposten Rheintal Nord. Jede Person und deren Einreisepapiere müssen genau kontrolliert werden. Jetzt sei aber Routine eingekehrt. «Viele zeigen ihre Papiere ohne Aufforderung. Die etwas Ängstlicheren halten ihren Ausweis an die geschlossene Fensterscheibe. Wir merken aber, dass der Verkehr wieder leicht zunimmt», sagt Andy Lutz.Die Leute informieren sich oft zu wenig und sind dann überrascht, wenn ihnen die Einreise in die Schweiz oder nach Österreich verweigert wird. Das treffe nicht immer auf Verständnis. Es reisen manchmal auch Personen ein, die die Voraussetzungen nicht erfüllen oder einfach versuchen, ob es vielleicht doch gelingt. Ohne Grenzgängerbewilligung oder Arbeitsmeldebestätigung wird die Einreise in die Schweiz jedoch verweigert. (Gemäss den Weisungen des Staatssekretariats für Migration sind Ausnahmen vorgesehen.) Dies führe manchmal zu Diskussionen und auch zu Beleidigungen. «Uns fällt es auch nicht leicht, der Person mitteilen zu müssen, sie dürfe den Freund oder die Freundin nicht besuchen», sagt Lutz.Kaum Probleme habe die Grenzwacht hingegen an der grünen Grenze. «Manchmal passiere es, dass eine ältere Dame mit ihrem Hund, im Bruggerhorn zum Beispiel, unbewusst einige Meter die Grenze überschreitet», sagt Lutz. Meistens passiert es unabsichtlich und wird nicht sofort gebüsst. «Wir haben in unserer Region den Rhein und damit eine natürliche Grenze», so Lutz.In den Naherholungsgebieten im Bruggerhorn und in Diepoldsau zeige die Grenzwacht jedoch mehr Präsenz. «Wir möchten den Leuten, die täglich zu uns zur Arbeit kommen, das Leben sicher nicht schwer machen», betont Andy Lutz. Es sei aber auch ihre Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Vorgaben des Bundes eingehalten werden und die Grenzübergänge gesichert sind.