11.10.2018

Kaum fertig, wieder eingerüstet

Die Felsenburg mit modernen Eigentumswohnungen ist aussen nicht so robust, wie sie es sein sollte. Gut zwei Jahre nach dem Bezug der Wohnungen ist die Fassade neu zu machen.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Gert BrudererVor zehn Jahren hatte die Ortsbildkommission der Stadt Altstätten erstmals vom besonderen Projekt erfahren, vor neun Jahren die Öffentlichkeit. Seither ist viel passiert.Es gab Einsprachen zuhauf, ein in mehrfacher Hinsicht fehlerhaftes Wirken der Stadt, am Ende aber keinen, der den Kopf hinhalten musste. Die Mauern an schönster Lage über den Dächern der Stadt wurden hoch- und die Wohnungen schliesslich bezogen. Im Winter 2015 stand zwar noch das Gerüst, der schöne Moment der «Burgübernahme» jedoch unmittelbar bevor.Sodann war das Thema Felsenburg vom Tisch. Die Anwohner hatten sich mit dem aus ihrer Sicht überdimensionierten Baukörper an exponierter Lage abgefunden, die Stadt die ihr aufgebrummten Verfahrenskosten bezahlt, und die Bewohner hatten sich bald an dem schönen Ort eingelebt. Nun ist es aber wieder laut geworden. Weil die Fassade sich als fehlerhaft erwies, ist das Gebäude derzeit eingerüstet. Die Arbeiten dauern bis ungefähr Ende Oktober.Experte beigezogen, Sanierung beschlossenDer Verputz sei nicht richtig aufgetragen worden, sagt Lars Huser vom Büro Huser Schnell Architekten. Schon nach kurzer Zeit entstanden deshalb Risse.Durch sie kann Feuchtigkeit eindringen, es kann zu Abplatzungen kommen. Würde nichts unternommen, läge die Fassade «in zehn Jahren unten», sagt der Architekt.Nach der Entdeckung der ersten Schäden wurde ein Experte beigezogen und eine Sanierung beschlossen. Es geht darum, alle nicht sauber verputzten Stellen herunterzuspitzen, möglichen Rissen mit so genannten Rissbrücken vorzubeugen und die Kanten mit Gewebewinkeln zu verstärken.Gebräuchliches BausystemDas Einsteinmauerwerk der Felsenburg-Überbauung ist ein gebräuchliches Bausystem. Verwendet wurden Wärmedämmsteine mit integrierter Mineralfaser-Dämmung. Ironischerweise gewährleistet das Material sogar explizit «die Risssicherheit des Putzes», wie auf der Webseite der ZZ Wancor AG, dem Weltmarktführer für Backsteine, zu lesen ist. Lars Huser spricht denn auch von einem schönen, guten Bausystem, das zudem effizientes Arbeiten erlaube. Doch was überall und immer gilt, das gilt auch hier: «Alles muss richtig gemacht werden.»Auch die von einer anderen Firma verputzte Fassade der neuen Alterswohnungen Blumenfeld, direkt gegenüber dem Alters- und Pflegeheim Viva, erweckt den Anschein, fehlerhaft zu sein.Christof Steger, Verwaltungsratspräsident der Genossenschaft Alterswohnungen Blumenfeld, sagt dazu, die Fassade sei «möglicherweise ein Problem». An gewissen Ecken seien hohle Stellen bemerkt worden. Mit einer Expertise würden nun Umfang und Ursache der Schäden geklärt.

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