19.08.2021

Katze mit Luftgewehr angeschossen

In Heerbrugg schiesst ein Unbekannter auf eine Katze. Zwei Projektile müssen operativ herausgenommen werden.

Von Benjamin Schmid
aktualisiert am 03.11.2022
Benjamin SchmidDer Schock sitzt noch tief beim Ehepaar aus Heerbrugg. Als Kater Akim – die SibirischeKatze des Paares – am Sonntag nach Hause kam, verhielt er sich komisch. «Akim war orientierungslos, ängstlich und konnte seine Hinterbeine kaum bewegen», sagt der Besitzer. Ihm war sofort klar, dass etwas nicht stimmte. Da das Leiden des Katers über Nacht offensichtlich schlimmer wurde, fuhr er mit Akim am Montagmorgen notfallmässig zum Tierarzt. Zwei Projektile eines LuftgewehrsBeim Tierarzt wurde Akim geröntgt. Dabei wurde festgestellt, dass ein Projektil eines Luftgewehrs im Bauch des Katers steckt. Sofort wurde das Tier in die Tierklinik Schwarzmann in Rankweil gebracht. Weitere Untersuchungen ergaben, dass in der Schulter des Tieres ein zweites Projektil steckte. Während die Kugel im Bauch in den letzten Wochen eingedrungen sein musste, steckte die Kugel in der Schulter bereits seit längerer Zeit im Stubenkater. Akim wurden die Projektile der Marke Diabolos gleichentags entfernt. Passiert ist der Vorfall im Bereich Bahnstrasse/Brändlistrasse in Heerbrugg. Dort lebt der Kater. «Er ist Freigänger, er geht morgens raus und kommt abends normalerweise zurück», beschreibt der Heerbrugger die Gewohnheiten seines Vierbeiners. Nach anfänglichem Zögern entschloss sich das Ehepaar, den Vorfall bei der Polizei zu melden. Für Polizeisprecher Florian Schneider die richtige Entscheidung. «Auch Tiere stehen unter einem besonderen gesetzlichen Schutz», sagt er, «deshalb haben wir die Ermittlungen aufgenommen.» Schnell wird klar: Das Schiessen auf Katzen ist kein Kavaliersdelikt. In Artikel 26 des schweizerischen Tierschutzgesetzes steht: Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder einer Geldbusse wird bestraft, wer ein Tier misshandelt. Davon ist beim Schuss aus einem Luftgewehr auszugehen. «Nicht hinnehmbar» nennt der Polizeisprecher das Verhalten von Menschen, die Tieren Gewalt antun.Bleibende Schäden nicht ausgeschlossen Dass Kater Akim die feige Tat überlebt hat, sei der Notoperation zu verdanken: «Wäre die Kugel nicht entfernt worden, hätte sie zum Tod führen können», sagt der Besitzer. Auch wenn Akim die Operation überstanden hat, ist er noch nicht über dem Berg. Aktuell könnten bleibende Schäden nicht ausgeschlossen werden. Eine Computertomografie soll Aufschluss darüber geben, ob der 13-jährige Kater wieder ein beschwerdefreies Leben wird führen können. «Mir fehlen immer noch die Worte», sagt der Katzenbesitzer. Die Tatsache, dass zwei Projektile gefunden worden sind, deute darauf hin, dass es jemand aus dem Quartier auf ihr Tier abgesehen hätte. Einmal könne Zufall sein, nicht aber ein zweiter Schuss. Er und seine Frau hätten Bedenken, den Kater wieder rauszulassen, weshalb er vorerst drinnen bleiben muss. «Es wäre schön, wenn die Person, die geschossen hat, gefunden wird, damit andere Katzen nicht dasselbe Schicksal ereilt», sagt der Heerbrugger.HinweisZweckdienliche Hinweise nimmt der Polizeiposten Widnau unter 058 229 79 09 entgegen.

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