16.11.2018

Katerstimmung im Sägemehl

Die Bilanz der Rheintal-Oberländer Schwinger, die heute Freitag, 16. November, in Thal ihre HV abhalten, mit nur neunmal Eichenlaub entspricht nicht den Vorstellungen – wohl auch nicht den der Aktiven.

Von Emil Bürer
aktualisiert am 03.11.2022
Emil BürerDas Schwingerjahr 2018 beinhaltete bei den Aktiven für einmal keinen Anlass mit eidgenössischem Charakter. Das Hauptaugenmerk richtet sich deshalb bereits jetzt auf das Eidgenössische Ende August 2019 in Zug. Höhepunkt des vergangenen Schwingerjahres aus Ostschweizer Sicht war zweifellos der Jubiläums-Schwinget «125 Jahre Nordostschweizer Schwingerverband» Ende Juni in Herisau und der Schwägalp-Schwinget Mitte August bei schönstem Festwetter und der Rekordkulisse von 15450 Zuschauern am Fusse des Säntis. Ganz an der Spitze gab es wenig neue Gesichter. Aus Ostschweizer Sicht sind es der Thurgauer Youngster Samuel Giger (19) und der Bündner Armon Orlik (23), die den Ton angeben, dazu der zuverlässige Toggenburger Routinier Daniel Bösch (30).Schlechteste St. Galler Bilanz seit über 50 JahrenMit lediglich 52 Saisonkränzen fiel die St. Galler Bilanz schlecht aus wie seit über mehr als 50 Jahren nicht mehr. Kein Vergleich zum Rekordjahr 2008 mit 101 Kränzen. Die interne Hitliste der St. Galler nach Anzahl Eichenlaub wird angeführt von Daniel Bösch mit acht Kränzen, gefolgt von Lars Geisser mit fünf. An Kranzfesten konnte sich lediglich Daniel Bösch am St. Galler Kantonalen (1b) als Sieger feiern lassen, zudem gewann Bösch erstmals den nur alle drei Jahre stattfindenden Olma-Schwinget. Mit 98 Kränzen steht Bösch kurz vor dem Eintritt in den 100er-Klub.Gedämpfte HoffnungenWie im Kantonalverband fällt das Fazit im Rheintal-Oberländischen Schwingerverband ebenso ernüchternd aus. Insgesamt konnten sich die Rheintal-Oberländer neun Kranzerfolge (Vorjahr 14) erschwingen, so wenige wie seit rund acht Jahren nicht mehr. Die Verletzungshexe verhinderte einmal mehr eine noch bessere Ausbeute. Mit Edi Bernold und Marco Good fehlten zwei wichtige Stützen während der ganzen Saison. Dazu fiel nach hoffnungsvollem Start in die neue Saison auch Christian Bernold infolge Verletzungspech teilweise aus.Mit dreimal Eichenlaub steht einmal mehr Routinier Ruedi Eugster an der Spitze der internen Hitliste. Mit nunmehr 47 Schwingerkränzen ist Eugster der mit Abstand erfolgreichste Aktive des Rheintal-Oberländischen Schwingerverbandes der letzten Jahre. Dahinter folgt das Duo Christian Bernold (22) und Kjetil Fausch (23) vom SK Wartau mit zweimal Eichenlaub. Fausch bewerkstelligte seinen überhaupt ersten Kranzgewinn anfangs Saison am Thurgauer Kantonalen und konnte diesen am St. Galler Kantonalen bestätigen. Erfreulich die Bestätigung des erst 19-jährigen Michael Bernold am Thurgauer Kantonalen. Ebenso erfreulich der Kranzgewinn durch Reto Schlegel (21) am St. Galler Ehrentag in Tübach, nach zweijähriger Durststrecke.Nachwuchs macht mehr FreudeAuch im Rheintal-Oberländischen Schwingerverband wird ein besonderes Augenmerk auf die Förderung des Nachwuchses gelegt. Insgesamt 80 Zweige, davon sechs NOSV-Doppelzweige und 74 Kantonalzweige sowie zehn Kategoriensiege sind das Resultat der Arbeit im Nachwuchsbereich. Das 15. NOSV-Nachwuchsschwingfest fand Mitte Juni in Weinfelden statt. Dabei erschwang sich der Melser Nachwuchs durch Jan Mannhart, Urban Raschle und Samuel Rüegg drei Doppelzweige. Mit Janosch Kobler, Remo Schmid (Marbach) und Gian Schmid (Lüchingen) konnten auch drei Mittelrheintaler Jungs den begehrten Doppelzweig in Empfang nehmen. Mit Remo Schmid, Jan Mannhart und Urban Raschle konnte sich ein Rheintaler Trio für den nur alle drei Jahre stattfindenden 5. Eidgenössischen Nachwuchsschwingertag von Ende in Landquart qualifizieren. Dies allein bedeutete schon eine recht grosse Hürde und alle drei mussten erkennen, dass noch einiges zu tun ist, um national mithalten zu können.Johannes Eggenberger (Jg. 2009) vom Grabserberg siegte am Bündner und St. Galler Kantonalen des Nachwuchses, Thomas Kern, Balgach (Jg. 2006) am Glarner. An Schwingfesten ohne Zweigabgabe gewann Johannes Eggenberger gleich fünfmal in seiner Alterskategorie, ebenso zweimal Andreas Stauffacher (Jg. 2005), Mels. Nach Anzahl Zweigen stehen Jan Mannhart und Urban Raschle (beide SK Mels) sowie das Mittelrheintaler Trio Gian Schmid, Sandro Eugster und Johannes Eggenberger mit je fünf Zweigen an der Spitze der internen Hitliste. Danach folgen Samuel Rüegg (Heiligkreuz) und Remo Schmid (Oberriet) mit je vier Zweigen.Verbandsschwingfest als HöhepunktBereits zum zweiten Mal nach 2005 fand das Rheintal-Oberländische Verbandsfest in Thal statt. Die örtliche Männerriege mit Xaver Martin als OK-Präsident leistete ausgezeichnete Arbeit. Zuverlässig – wie seit Jahren – erwies sich einmal mehr Petrus und stellte rechtzeitig zum Ostermontag auf Schwingfestwetter. Insgesamt traten 95 Aktive aus den Gastkantonen Appenzell, Graubünden und Thurgau sowie aus allen St. Galler Unterverbänden zum Wettkampf an. Das hochkarätige Teilnehmerfeld mit neun Eidgenossen, angeführt von Armon Orlik und Samuel Giger zeigte den rund 2700 Zuschauern offensiven und meist attraktiven Schwingsport vom Feinsten. Im Schlussgang der beiden Eidgenossen Armon Orlik und Domenic Schneider gelang es Orlik nach 5:25 Minuten, einen Kurzversuch Schneiders zu kontern und den Thurgauer zum Resultat ins Sägemehl zu befördern. Orlik schaffte damit nach 2016, 2017 einen reinen Hattrick.Rheintal-Oberländisches Buebeschwinget1250 Zuschauer verfolgten Anfang Juni bei sommerlichen Temperaturen den Rheintal-Oberländischen Buebeschwinget bei der Talstation Tannenboden in Flumserberg auf rund 1400 m ü. M. Geschwungen wurde in vier Kategorien ab Jahrgang 2003 bis zu den Knirpsen mit Jahrgang 2010, wobei immer zwei Jahrgänge zusammengefasst wurden. Die 350 zum Wettkampf angetretenen Knaben aus allen sieben NOSV-Kantonen boten guten Schwingsport. Die Rheintal-Oberländer Buebe konnten sich dabei 19 Auszeichnungen erschwingen.

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