20.04.2021

Kantonsrat lehnt das flächige Testen auf Antikörper ab

Die Forderung der Diepoldsauer SVP-Kantonsrätin Carmen Bruss sei medizinisch nicht zu rechtfertigen, hiess es.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Die Dringlichkeit von Carmen Bruss’ Motion für das kantonsweite serologische Testen der Bevölkerung auf Corona-Antikörper wurde zwar am Dienstagmorgen nicht bestritten. Auf die Motion eintreten wollte der Rat dann aber doch nicht. Er lehnte es mit 90 Nein zu 12 Ja bei vier Enthaltungen ab.Die SVP-Kantonsrätin aus Diepoldsau hatte zuvor erfolglos daran erinnert, dass es täglich Menschen gebe, die auf natürliche Weise gegen Corona immun werden, indem sie die Krankheit durchmachen, in manchen Fällen mit minimalen Symptomen. Das sei unerheblich, wurde ihr entgegnet. Der Waldkircher FDP-Kantonsrat und Arzt Thomas Ammann etwa warnte, dass man noch gar nicht wisse, ab welcher Antikörperkonzentration im Blut man von Immunität sprechen könne. Weiter wurde argumentiert, dass nach wie vor nicht klar sei, wie lange die Immunität anhalte, sei sie nun durch Impfung oder durchgemachte Krankheit erlangt worden. Deswegen würde mit dieser Testkampagne lediglich eine zusätzliche Unsicherheit geschaffen. Es gebe nur einen Weg, meinte der Altstätter CVP-Kantonsrat Andreas Broger: «Testen, wenn wir es müssen, und impfen, wenn wir es möchten.» Im Übrigen sei es wichtig, sich weiterhin an die Hygiene- und Abstandsregeln zu halten.Carmen Bruss hatte sich von einem flächigen Testen auf Antikörper eine baldige Aufhebung aller Corona-Massnahmen erhofft. Im Minimum wäre aber für die Leute mit nachgewiesenen Antikörpern im Blut das (in der Gesamtheit teure) Impfen und wiederholte Testen hinfällig geworden.

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