Kantonale Schulaufsicht: Viel Arbeit, wenig Nutzen

Die regionale Schulaufsicht ist bereits vor ein paar Jahren abgeschafft worden. Als Folge hat der Kanton (neben der internen Schulaufsicht durch die jeweiligen Schulräte bzw. Schulkommissionen) eine kantonale Aufsicht eingerichtet. Jene versteht sich als übergeordnete Aufsichtsstelle: Die Schulbehörden berichten der Abteilung Aufsicht und Schulqualität im kantonalen Amt für Volksschule, wie sie die Aufsicht in ihren Schulen wahrnehmen und die Qualität sicherstellen; die Abteilung Aufsicht und Schulqualität wiederum prüft einzelne Schulträger und spricht Empfehlungen und umzusetzende Massnahmen aus. Unterschiedliche WahrnehmungNach Ansicht des Kantons ist die kantonale Schulaufsicht breit akzeptiert. Die CVP-Kantonsräte Michael Schöbi und Sandro Hess nehmen es anders wahr. (Schöbi gehörte bis Ende 2016 dem Schulrat Altstätten an, Hess bis Ende 2017 dem Schulrat der Oberstufe Mittelrheintal; Hess ist ausserdem Schulleiter in Altstätten.) Für die Schulräte bedeute die Zusammenarbeit mit der Schulaufsicht viel Arbeit, die wenig bringe, schreiben sie sinngemäss in einer Interpellation, die sie gestern eingereicht haben. Weil die Schulen wie auch die politischen Gemeinden zudem periodisch vom Amt für Gemeinden einer Revision unterzogen werden, empfinden die Interpellanten die Berichterstattung an die Schulaufsicht als Doppelspurigkeit. Ähnliche Kritik war diesen Frühling auch an verschiedenen Schulbürgerversammlungen zu hören, etwa in Oberriet.Schöbi und Hess fragen nun nach Zahlen zum zeitlichen und finanziellen Aufwand, den die Schulaufsicht dem Kanton und den Schulträgern verursacht, und eben auch nach Doppelspurigkeiten. Sie hoffen, dass die Volksschule im Interesse der Kinder von «Bildungbürokratie» entlastet und die frei werdende Kapazität in die Lehrtätigkeit investiert werden kann.