Anfang 2020 will das kantonale Baudepartement die Aufträge für die neue Projektstudie vergeben, teilten Kanton und Gemeinde Diepoldsau am Donnerstag in einem gemeinsamen Communiqué mit. Es handelt sich dabei um ein Teilprojekt, das in die Netzstrategie Raum Diepoldsau, Hohenems, Altach, Mäder, Kriessern (DHAMK) eingebunden ist. Um die Gemeinden vom Durchgangsverkehr zu entlasten, soll eine zweispurige Verbindungsstrasse zwischen der St. Galler A13 und der Vorarlberger A14 entstehen. Kanton setzt Wunsch der Bevölkerung um
Die Entlastungsstrasse wird sich im Planungskorridor befinden, auf den sich alle Beteiligten im Schlussbericht zur Netzstrategie im Mai 2018 verständigt hatten. Zwei Themen hatten sich an einer Infoveranstaltung herauskristallisiert: Die Bürger wünschten sich eine Variante, bei der dem Projekt möglichst wenig Land geopfert werden müsste. Und sie wünschten, dass der Kanton eine Tunnellösung prüft. Aufgrund des hydrogeologisch schwierigen Terrains zwischen Altem und Neuem Rhein sei eine Unterflurlösung für den Kanton nicht prüfungsrelevant gewesen, sagte Kantonsingenieur Marcel John auf Nachfrage. «Wir prüfen jetzt aber auch eine Tunnelvariante» Die Meinungsänderung sei aufgrund des Bürgerwunsches erfolgt.Hydrogeologisch schwieriges Terrain
Die Studie, zu der auch Hydrologen und Tunnelbauspezialisten beigezogen werden, wird etwa 12 Monate in Anspruch nehmen. Geprüft werden die technischen Möglichkeiten einer Brücke, das mögliche Niveau der Strassenführung sowie der Übergang in einen Tunnel und ein Tunnel an sich. «Die Frage wird sein, wie weit wir ins Terrain können», sagt Marcel John und weist auf die starken Grundwasserströmungen in dem Gebiet hin. Strassenabschnitte zu überdecken, also unter einem aufgeschütteten Wall zu «verstecken» hält der Kantonsingenieur für eher unwahrscheinlich, weil «landschaftlich problematisch». Der Diepoldsauer Gemeindepräsident Roland Wälter macht keinen Hehl daraus, welche Variante ihm am Liebsten wäre: «Ginge es nach mir, hätte ich gern möglichst viel der Strecke unterflur». Ergebnisse des Projekts, das mit dem Agglomerationsprogramm Rheintal abgesprochen ist, sind in der ersten Hälfte 2021 zu erwarten.Gemeinderat erklärt Initiative für unzulässig
Ende September wurde der Gemeinderatskanzlei eine Initiative mit dem Titel «Kreditvorlage für eine Umfahrungsstrasse Süd und Erlass verkehrsberuhigender Massnahmen für die Tram- und Hohenemserstrasse» zur Vorprüfung eingereicht. Da die Anliegen nicht in die Zuständigkeit der Bürgerschaft fallen, sondern den Kanton betreffen, erklärte der Gemeinderat die Initiative in seiner Sitzung am 17. Dezember für ungültig.