Wenn im Hädler die Bauarbeiten für die Gefängniserweiterung und das neue Bundesasylzentrums beginnen, ist das für die Feuerwehren im oberen Rheintal ein Problem. Denn sie verlieren damit einen für sie wichtigen Ausbildungsplatz. Dort, auf dem früheren Zivilschutzausbildungsgelände Zaza, üben die Feuerwehrleute bislang in einem sogenannten Brandhaus, wie sie sich beim Einsatz in einem brennenden Gebäude verhalten müssen.CVP-Kantonsrat Andreas Broger, der auch im Altstätter Stadtrat sitzt und als solcher der Sicherheitskommission der Stadt vorsteht, hat die Regierung mit einer Einfachen Anfrage gebeten, der Feuerwehr wenigstens dieses Brandhaus zu erhalten (siehe Ausgabe vom 7. März). Nun liegt die Antwort der Regierung vor. Es ist eine mehrseitige Absage.Rauch für Asylbewerber und Häftlinge nicht zumutbarFür den Kanton ist der Abbruch des Brandhauses zwingend nötig. Der Rauch vom Übungsplatz sei sowohl für die Gefängnismitarbeiter als auch für die Häftlinge nicht zumutbar, schreibt die Regierung. Dasselbe gelte für Mitarbeiter und Asylbewerber im künftigen Bundesasylzentrum. Schon heute müsse man bei ungünstigem Wind sofort alle Fenster und Oblichter schliessen, wenn die Feuerwehr auf dem Zaza-Gelände übe; und nach der Erweiterung läge das Brandhaus noch näher.Die Regierung fürchtet weiter, dass der Rauch im stark gesicherten Gefängnis regelmässig die Alarmanlage auslösen würde und dass Funkenflug die Fahrzeuge auf dem Parkplatz, der unmittelbar neben dem heutigen Übungsgelände zu liegen kommt, beschädigen könnte.Mehr noch: die Regierung hält das Brandhaus schlicht für unnötig, weil die Feuerwehren solche Übungen auch andernorts durchführen könnten: in Teufen, Wittenbach und Bernhardzell oder auch bei Feldkirch und Vaduz.Andreas Broger und der Altstätter Feuerwehrkommandant Peter Keel protestieren: Die Ausbildung im Brandhaus sei speziell in der Grundausbildung überaus wichtig. Es sei nötig, die Situation im brennenden Gebäude realitätsnah, aber unter kontrollierten Bedingungen zu üben. «Es darf nicht sein, dass unsere Leute ihre erste Begegnung mit Feuer in einem Gebäude erst im Ernstfalleinsatz haben», betont Keel. Und er möchte dies mit seinen Leuten möglichst in der engeren Region üben können. Weil die Einsatzbereitschaft in der eigenen Gemeinde zu jeder Zeit sichergestellt sein müsse, wäre eine Übung auswärts nur gestaffelt möglich, was sie nicht nur umständlicher, sondern auch teurer mache.Keel relativiert auch die von der Regierung kritisierte Rauchentwicklung. Die gebe es nur kurz zu Beginn, beim Anzünden. Während der Löschübung steige fast nur noch Wasserdampf auf. Zehn bis zwölf solche Übungen im Jahr, zudem nur samstags tagsüber, sollten zumutbar sein, findet Andreas Broger.Peter Keel hofft nach wie vor auf ein Einsehen beim Kanton. Darauf verlassen kann er sich freilich nicht, weshalb er sich auch nach einem alternativen Standort umschaut. Die Auswahl wird klein ausfallen, weil das fragliche Gelände in der Zone für öffentliche Bauten liegen muss. Ein in Frage kommender Landstreifen zwischen Gefängnisneubau und Rietaach fällt bereits weg. Der Kanton will ihn nicht hergeben, weil dorthin der Strassenstützpunkt des Tiefbauamts verlegt würde, sollte das Gefängnis noch weiter ausgebaut werden müssen.