Jury vergibt Kantonsschulpreise

«Was aber bleibet, stiften die Dichter» (Hölderlin). Dass vom letzten Jahr überwiegend positive Ereignisse unsere Erinnerung prägen, wird kaum der Fall sein. Umso wichtiger ist es, solche Momente zu ermöglichen. Zwar durften sich die Schülerinnen und Schüler mit ihren ausgezeichneten Arbeiten nicht im festlichen Rahmen vor Publikum präsentieren. Von einer externen Jury prämiert, erhielten die besten unter ihnen dennoch ein Preisgeld und stellen sich und ihre Arbeiten mit aufwändig produzierten Videos vor.Aliza Dobler (3Fa) hat mit ihrem eigenen Theaterstück in der Kategorie Geistes- und Sozialwissenschaften gewonnen. Von traditionellen Normen abweichende sexuelle Orientierungen und dadurch provozierte Konflikte – das ist der Stoff, aus dem sie ein praktisch bühnenreifes Theaterstück komponierte. Es spielt im Berlin der 1980er Jahre, wo eine junge Erwachsene aus konservativem Elternhaus entdeckt, das sie sich nicht nur zu Männern, sondern auch zu Frauen hingezogen fühlt. Am Ende eines langen Weges findet die Protagonistin zu sich selber, allerdings um den Preis eines Bruchs mit der Familie.Mit «Unwritten» schrieb Larissa Wiederkehr (3Fa) eine umfangreiche und höchst qualifizierte selbständige Arbeit, mit der sie im Bereich Sport, Musik und Bildnerisches Gestalten den Sieg davontrug. «Der Entstehungsprozess meiner Eigenkomposition», wie sie ihre Arbeit genauer betitelt, enthält genaue Details über ihre ersten kompositorischen Erfahrungen. Zielstrebig und mit hohem Fleiss hat sie drei kurze, unterschiedlich im Charakter gehaltene Musikstücke für kleines Blasorchester geschrieben. Nebenbei hat sie die Noten mit einem professionellen Notensatzprogramm geschrieben und mit ihren Freunden der MG Konkordia Widnau geprobt und eingespielt. Hören kann man das Stück in ihrem Video.In der Kategorie Mathematik und Naturwissenschaften ist Nicola Spirig (4Wa) mit dem Kantonsschulpreis ausgezeichnet worden. Er hat ein Android-Game von Grund auf konzipiert und programmiert. Dabei hat er neben dem eigentlichen Spiel zusätzliche Elemente eingebaut, wie z.B. einen Shop, in dem man erspielte Münzen gegen neue Spielelemente einlösen kann. Seine umfangreiche Arbeit überzeugt sowohl beim entstandenen Produkt wie auch bei der dazugehörigen schriftlichen Dokumentation. In seinem Video auf der Webseite der KSH findet man eine Vorschau sowie den Link zum Spiel.Die drei Kantonsschulpreise, dotiert mit je 1000 Franken, werden gestiftet von der UBS, der SternGarage.ch und Leica Geosystems AG. Anerkennungspreise erhalten haben Gianna Mathieu (4NeSe), Luisa Allmann (4Na) und Larissa Schatt (4Wa). Kreativ waren alle, so haben sie etwas geschaffen, was bleiben wird.Sämtliche Preisträgerinnen und Preisträger präsentieren ihre Arbeiten in aufwändig produzierten Videos.