06.06.2022

Jungtierschau in Rebstein war gut besucht

Der OV Rebstein-Marbach präsentierte auf seiner gepflegten Anlage in Rebstein Kaninchen und Hühner. Die Idylle trügt aber, der Verein ist dringend auf neue Züchtende angewiesen.

Von Reto Wälter
aktualisiert am 02.11.2022
«Wir waren fast ein bisschen überrascht vom Andrang», sagt Christian Koch, Präsident des Ornithologischen Vereins Rebstein. Bereits am Pfingstsamstag seien zahlreiche Besuchende vorbeigekommen und hätten auch viel Zeit auf der Anlage verbracht.Diese lädt nicht nur wegen Festwirtschaft und Hüpfburg für die Kinder zum Verweilen ein: Zwischen Büschen und Bäumen suchen gackernde Hühner nach Nahrung, gefolgt von einer Schar Bibeli. Andere lassen sich in den Ställen beim Eierlegen beobachten – jedes Häuschen ist individuell eingerichtet. Wie beim Geflügel sind auch zahlreiche Rassen bei den Kaninchen vertreten. Stecken Kinder Grashalme in die Käfige, hoppeln sie ans Gitter und mümmeln das Grüngut weg. Aber die Idylle trügt. «Wir sind dringend auf neue Mitmachende angewiesen», sagt der Präsident.Eine Parzelle auf dem Vereinsgelände steht freiEinige ältere Semester möchten bald aufhören und bereits jetzt steht eine Parzelle frei, die jederzeit genutzt werden kann. Die Bedingungen dafür sind ideal: Grosses Fachwissen über Tierhaltung und Rassen ist vorhanden, und weil man sich am Abend und am Morgen beim Füttern der Tiere trifft, kann man sich jederzeit austauschen. Das grosse Clubhaus bietet sich dafür bestens an. «Wenn jemand in die Ferien will, ist es nie ein Problem, dass jemand für die Tiere schaut», sagt Christian Koch. Er denke sich oft, gerade für Leute, die in einer Wohnung leben, wäre der Platz hier in Rebstein gegenüber dem Fussballplatz ideal, um trotzdem ein Hobby in der Natur zu pflegen. Zumal man so bestens vom Alltag abschalten könne.Die Coronazeit, in der viele Menschen kaum aus den eigenen vier Wänden kamen, steigerte das Interesse an der Kleintierhaltung aber nicht, im Gegenteil: «Weil Ausstellungen ausfielen, nutzten ältere Züchtende den Unterbruch eher, um gleich ganz aufzuhören.» Zum Jahresrhythmus der Kleintierzüchtenden gehört es, dass man die im Frühling geborenen Jungtiere zwischen November und Februar an Ausstellungen präsentiert und für die schönsten Exemplare einer Rasse ausgezeichnet wird. Das empfindet jeweils auch der zwölfjährige Jungzüchter Sebastian Keel als einen Höhepunkt. «Ich finde die Hasen einfach herzig, habe Spass und arbeite gern mit ihnen», sagt der Altstätter, der die mittelgrosse Rasse Schwarzloh züchtet. Wenn man dann auch noch einen Pokal gewinne, sei das natürlich besonders toll. Zurzeit betreut er vier ältere Kaninchen und vier jüngere, die möglichen Schönheitsköniginnen und -könige der nächsten Ausstellungssaison.Der 114-jährige Verein ist vom Aus bedrohtDie Zucht dient auch dazu, die Rassenvielfalt in der Schweiz zur erhalten. 46 anerkannte Rassen sind dies allein bei den Kaninchen – in allen Grössen und Farben. «Ich bin jederzeit bereit, einem Neuzüchter einige meiner schönen Exemplare gratis zu überlassen», sagt Koch. Es wäre also alles angerichtet für interessierte Neuzüchter. Denn für den Präsidenten des OV Rebstein-Marbach ist klar: «Wenn wir bei uns und in den Vereinen des Bezirksverbands Rheintal weiter nur Abgänge und kaum Zuzüge haben, müssen wir über Fusionen nachdenken.» Anders werde man die Anlage, die auf dem Boden der Ortsgemeinde steht, nicht halten können und der 114-jährige Verein wäre vom Aus bedroht.

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