Games, Markenkleidung, Handys, Kosmetik – gerade für Jugendliche sind die Verlockungen durch Konsumgüter gross. Die meisten Heranwachsenden können zum Glück abwägen, was sie sich leisten können, gehen verantwortungsbewusst mit ihrem Taschengeld um, und schaffen daher den Schritt in die soziale und finanzielle Selbständigkeit. Es gibt aber leider auch immer mehr solche, die ihr Budget überziehen und sich verschulden, was oftmals weitreichende Folgen und langjährige Schwierigkeiten nach sich zieht. Darum sind gerade in diesem Alter gezielte, präventive Massnahmen wichtig.
Mit Budget ist das Geld überschaubar
Die Oberrheintaler Suchtpräventionsgruppe «allesKLAR», die seit 23 Jahren im Auftrag der Gemeinden Eichberg-Oberriet-Rüthi und der Oberstufenschulgemeinde Oberriet-Rüthi aktiv ist, nahm das aktuelle Thema ins Jahresprogramm auf und hat diese Woche alle 3. Oberstufenklassen aus der Gemeinde Oberriet zum Workshop «die Finanzen im Griff» eingeladen.
Gabriela Hutter von «allesKLAR» begrüsste die rund 120 Jugendlichen in der Montlinger Berglihalle, erklärte ihnen den Ablauf der Veranstaltung und übergab dann das Wort an die Referentin Vera Risch-Sele aus Triesen. Sie ist Budgetberaterin und gab den Heranwachsenden – gerade auch im Hinblick auf die kommende Zeit, in der sie mit dem Lehrlingslohn zurechtkommen müssen – wertvolle Tipps, wie sie ihr Geld am besten einteilen, damit Ende Monat keine finanzielle Ebbe herrscht.
Nämlich: das Geld richtig einteilen, Konsumwünsche abwägen und langfristig planen. «Und das geht immer noch am besten mit einem Budget. Das kann ein physisches auf Papier oder ein digitales auf dem Handy oder Computer sein», so die Fachfrau. Dabei werden jeden Monat alle Fixkosten wie Handyabos, Fahrtkosten oder Krankenkassenprämien notiert, die persönlichen Ausgaben wie Kleider, Kosmetik und Ausgang aufgelistet und allfällige Rückstellung für Besonderes wie Ferien und Ausflüge festgehalten und diese dann dem Lehrlingslohn gegenübergestellt.
So kann jeder und jede selbst abwägen, was Ende Monat übrigbleiben soll, respektive wird. Die Referentin erklärte den Jugendlichen zudem die Handy-App «Budget.CH» der Budgetberatung.ch, mit der dann alle vor Ort ein erstes Budget erstellten. Abschliessend riet sie ihnen dazu, sich selbst zu Themen wie Bankkonti, Kreditkarten, Sparen oder Zahlen auf Raten zu informieren und sich gegenseitig auszutauschen und Tipps zu geben.
Schnitzeljagd zum Thema Finanzen
Nach dem Referat beschäftigten sich die Teenager aktiv mit dem «Actionbound», einer Art Schnitzeljagd. In kleinen Gruppen rund um das Schulhaus Bergli mussten sie mit ihren Smartphones Fragen zu den Informationen der jeweiligen Posten beantworten. Anwesend waren auch Mitglieder der Suchtpräventionsgruppe «allesKLAR», die sich für Fragen und Anregungen unter die Gruppen mischten. Für den gegenseitigen Austausch und ein ungezwungenes Beisammensein offerierte die Gruppe «allesKLAR» ein gemeinsames Mittagessen, das gleichzeitig auch den Abschluss des aufschlussreichen Workshops bildete.
Die Suchtpräventionsgruppe «allesKLAR»
Sie setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern der Gemeindebehörden von Oberriet, Rüthi und Eichberg, der Oberstufenschule Oberriet-Rüthi. Die Gruppe engagiert sich seit 23 Jahren. Sie führt regelmässig zu verschiedensten Themen wie Suchtmittelprävention, Verkehrsprävention, Schulden etc. Projekte durch und engagiert sich in Elternabend, Umfragen bei Schülern und Eltern, Informations- und Dankeschön-Anlässe für Vereine.