Jugendliche engagieren sich im Altersheim

Wie das Guetzlibacken gehört auch das Geschichtenvorlesen in die Adventszeit. Doch welche Geschichte soll es dieses Jahr sein? Welche Geschichte kann es gegen die Smartphones aufnehmen und Jugendliche in den Bann ziehen? Dies scheint eine wohl unlösbare Aufgabe zu sein. Doch weit gefehlt, denn die Jugendlichen der 2. Real des OZ Kleewies in Diepoldsau machen sich seit einigen Wochen immer wieder auf den Weg ins Altersheim, um den Menschen, die selbst nicht mehr lesen können, Geschichten vorzulesen. Die Idee, generationenübergreifend Geschichten vorzulesen, stiess überall auf offene Ohren. Roswitha Weder vom Altersheim suchte für die Senioren und Seniorinnen Geschichten aus, welche die Jugendlichen in der Schule zum Lesen vorbereiteten. Einerseits lernten sie langsam und deutlich zu sprechen, anderseits ging es darum, Begriffe zu klären. Keiner aus der Klasse wusste zum Beispiel, was eine Zither war. Umso prägender war das Erlebnis einer Schülerin, als ihr nach dem Vorlesen noch auf der Zither vorgespielt wurde. Dann endlich durften die Jugendlichen ihre Geschichten vorlesen. Die Bewohner des Altersheims hatten sie bereits freudig erwartet und so legte sich die Nervosität auch gleich. Neben dem Erzählen gab es auch angeregte Gespräche. Die Jugendlichen erfuhren von Kriegserlebnissen bis hin zu Friseurnamen des Dorfes allerhand. Allen Beteiligten hat dieses Projekt riesigen Spass bereitet. Und wer weiss, vielleicht kann auch weiterhin ein Kontakt zwischen Schule und Altersheim gepflegt werden. (pd)