Jugendfeuerwehr sucht Mitglieder

Elia Fagetti«Zurzeit hat der Verein 14 Mitglieder und zehn Leiter», sagt Patrick Appenzeller, seit 2018 Präsident der Jugendfeuerwehr Walzenhausen (JFW). Die Mitgliederzahl sinke schleichend. Die älteren Mitglieder verlassen den Verein, wenn sie ihre Berufslehre oder ein Studium starten. «Die Jugend im optimalen Alter hat kein oder wenig Interesse mehr am Vereinsleben», stellt Appenzeller fest. Dank Kindern aus den Nachbargemeinden konnte die JFW den Mitgliederschwund etwas ausgleichen. Seit drei Jahren nehme der Verein auch Kinder unter zehn Jahren auf. Gerade in diesem Alter sei das Interesse gross, so der Vereinspräsident.Auch die Coronapandemie hatte einen Einfluss auf die Jugendfeuerwehr. Wegen der Einschränkungen konnten nur die Hälfte der geplanten Übungen durchgeführt werden. Auf die Frage, woran der Mitgliederschwund generell liegen könne, hat Patrick Appenzeller eine Antwort: «Auch auf dem Land hat bei den Jugendlichen die Bereitschaft abgenommen, sich in einem Verein zu engagieren.»Social-Media-Aktivitäten geplantUm neue Mitglieder für die Jugendfeuerwehr zu gewinnen, setzt der Verein auf Mund-zu-Mund-Werbung. Zudem kommen Kinder von Feuerwehrleuten zum Verein. Ausserdem erstelle man auch Flyer, die in den umliegenden Gemeinden in den Schulen aufliegen und über die jeweiligen Dorfzeitungen verbreitet würden. Um die Jugendlichen in Zukunft besser zu erreichen, ist ein Instagram- oder Facebook-Account geplant. Seit der Gründung der JFW im August 1996 hat sich einiges verändert. «Heute ist das Angebot für Jugendliche riesig und durch die Mobilität sind sie nicht mehr an die Gemeinde gebunden», stellt Patrick Appenzeller fest. Die Jugendfeuerwehr Walzenhausen will durch aktive Jugendarbeit Kinder und Jugendliche während ihrer Freizeit sinnvoll beschäftigen und sie darin unterstützen, sich in eine Gemeinschaft einzufügen und Verantwortung zu übernehmen. Kurz nach der Gründung kam das so gut an, dass nicht alle Interessierten aufgenommen werden konnten. Jugendfeuerwehr wirkte bei Weltrekord mitEiner der grössten Erfolge des Vereins ist ein Weltrekord im Verlegen der meisten Strahlrohre. «Wir waren ein Teil der damaligen JFW, die den Weltrekord im Strahlrohrspritzen aufgestellt haben», sagt Patrick Appenzeller. Den Rekord erkämpfte sich der Verein an einem Jugendfeuerwehr-Wettbewerb in Flums. Nicht nur über Wettbewerbe sollen Kinder und Jugendliche für den Feuerwehrdienst begeistert werden, sondern auch über das Vermitteln von Kenntnissen im allgemeinen Feuerwehrdienst. Dazu zählen die Brand- und Schadensverhütung sowie die Brandbekämpfung. Zudem sollen die Kinder sich aktiv am Schutz von Umwelt, Natur, Menschen, Tieren und Sachwerten beteiligen. Es sei aber nicht Ziel der JFW, einen nahtlosen Übertritt in die aktive Feuerwehr anzustreben, schreibt der Verein auf der Website. Vielmehr solle bei den Kindern das Interesse, die Freude und auch die Begeisterung für den Feuerwehrdienst geweckt werden. Feuerwehrübungen und GemeinschaftserlebnisseSo bietet die JFW jedes Jahr ein Übungsprogramm an. Dazu zählen nicht nur Feuerwehrübungen, sondern auch Ausflüge und Gemeinschaftserlebnisse. Diese geniessen einen hohen Stellenwert. Zu den konkreten Übungen gehören unter anderem das Abseilen, die Selbstrettung, der Betrieb eines Tanklöschfahrzeugs, richtiges Verhalten bei einem Unfall und die aktive Feuerbekämpfung.