26.05.2022

Jubiläum mit Festgottesdienst

500 Jahre Kloster Maria Hilf, Altstätten: Tag der offenen Klostertüren am nächsten Sonntag, 29. Mai.

Von Christoph Mattle
aktualisiert am 02.11.2022
Wer einmal einen Blick hinter Klostermauern und Klostertüren werfen will, kann das am kommenden Sonntag tun. Das Kloster Maria Hilf feiert das grosse 500-Jahr-Jubiläum mit einem speziellen Programm.Im Zentrum des Jubiläumswochenendes steht der Fest­gottesdienst, der am Samstag, 28. Mai, um 10 Uhr in der Klosterkirche gefeiert wird. Bischof Markus Büchel wird der heiligen Messe vorstehen. Eine Reihe von Konzelebranten wird mit­feiern. Der Kirchenchor Alt­stätten unter der Leitung von Alexandra Schmid führt die «Kleine Orgelsolomesse» von Joseph Haydn auf. Der Apéro im Klostergarten wird von der Stadtmusik Altstätten begleitet. Im Mittelpunkt der Gästeschar werden die Abordnungen der verschiedenen befreundeten Frauenklöster sein. Die Kapu­zinerinnen und Franziskane­rinnen wirken – so wie die vier Schwestern in Altstätten – in folgenden Klöstern der Region: Jakobsbad, Wonnenstein, Grimmenstein, Notkersegg, Oberriet, Frastanz.Feierliche Vesper in der KlosterkircheAm Samstag findet der offizielle Festtag nach einem Mittagessen seinen Abschluss um 16 Uhr mit der feierlichen Vesper in der Klosterkirche, die von Stadtpfarrer Roman Karrer gleitet und von der Schola des Kirchenchors Altstätten begleitet wird. Zur Vesper ist jedermann eingeladen.In der Regel ist die Klausur jener Teil des Klosters, der ausschliesslich für die Schwestern zugänglich ist. Keine fremde Person soll die Ruhe und Abgeschiedenheit der hier wirkenden und betenden Frauen stören. Die Klostergemeinschaft von Maria Hilf nimmt dieses Klausurgebot seit längerem nicht so streng, weil die Schwestern auf die Mithilfe von Angestellten angewiesen sind, die Zugang zur Klausur haben. Zur Klausur gehört auch der grosse Garten, mit Naturschutzgebiet und Schwesternfriedhof. Die Gartenpflege liegt ebenfalls in den Händen aussenstehender Personen. Und dennoch ist der Tag der offenen Klausurtüren eine seltene Gelegenheit, einmal hinter die historischen Mauern des Klosters zu schauen.Schwestern zeigen Sinn des Klosterlebens aufEs soll aber nicht nur ein Anschauen oder gar ein ungläubiges Staunen sein. Wichtig ist es den Schwestern, den Besucherinnen und Besuchern zu zeigen und vielleicht persönlich zu erklären, was der Sinn des Klosterlebens ist. In einer Zeit, da der Glaube an Jesus Christus und seine Botschaft schwindet, soll die Jubiläumsfeier und der Tag der offenen Klostertüren mithelfen, den Wert des Christentums aufzuzeigen. Die 500-jährige Geschichte des Klosters beweist die Bedeutung und die Tradition, die das Christentum an diesem Ort hervorgebracht hat. Am Sonntag stehen die Klostertüren von 10.30 bis 16 Uhr für jede und jeden offen. Als kleines Geschenk erhalten die Besucherinnen und Besucher einen Heilkräuterlikör aus der Apotheke des Klosters Leiden Christi in Jakobsbad. Der Likör trägt denselben Namen wie die Frau Mutter des Klosters Altstätten, Angelika. Getränke und kleine Speisen offeriert am Sonntag der Verein Rhyboot mit einer Festwirtschaft.Zukunftspläne des Klosters werden präsentiertEine Arbeitsgruppe und Architekten haben Pläne erarbeitet, wie das Kloster in der Zukunft, sollten einmal weniger oder gar keine Schwestern mehr hier wirken, aussehen könnte. Eine Kurzpräsentation über das Kloster und über die möglichen Zukunftspläne findet am Sonntag um 11.30, um 13 und um 14.30 Uhr statt.Ein Teil der Klostergebäude ist an die Schulgemeinde Altstätten vermietet. Ein weiterer Teil ist an die Diözese vermietet, die hier die religionspädago­gische Medienstelle führt. Ein weiterer Teil des Klosters hätte an «Rhyboot» vermietet werden sollen. Nachdem sich «Rhyboot» vor wenigen Tagen zurückgezogen hat, suchen Klostergemeinschaft und Arbeitsgruppe nach neuen möglichen Partnern für eine Zusammenarbeit und für die Vermietung von Räumen.Im Verlauf des Jahres werden weitere Jubiläumsanlässe folgen. Am Sonntag, 3. Juli, findet um 11 Uhr im Klostergarten ein Konzert des Konzertzyklus Altstätten statt. Weitere Anlässe werden zu einem späteren Zeitpunkt von den Primarschulen Klaus und Institut sowie vom Museum Prestegg geboten.Die Gemeinschaft umfasste einst 55 SchwesternIm Jahr 1522, vor 500 Jahren, wurde das Kloster Maria Hilf gebaut. Anfänglich war es klein, über die Jahrhunderte wurde es mehrere Male erweitert. Eine Schwesterngemeinschaft, die in der Stadt lebte, gab es bereits seit dem Jahr 1258. Die Gemeinschaft umfasste einst 55 Schwestern. Sie waren seit dem Jahr 1838 schwergewichtig im Schulunterricht tätig, den sie im Jahr 1973 aufgaben, um sich wieder vermehrt dem klösterlichen Wirken, dem Gebet, der Kontemplation, der Stille und der Eucharistiefeier widmen zu können.Dass das Kloster und damit Altstätten eine Heilige hervorgebracht hat, darf mit einigem Stolz vermerkt werden. Schwester Maria Bernarda Bütler trat im Jahr 1867 ins Kloster ein. Sie wurde im Alter von 32 Jahren Oberin der Gemeinschaft. Im Jahr 1888 zog sie mit sechs Mitschwestern nach Südamerika, wo sie sich der Missionstätigkeit widmete. Unter ihrer Leitung entstand die Kongregation der Missionsfranziskanerinnen von Maria Hilf mit vielen Niederlassungen. Ihr Glaube, ihre Vorbildwirkung und ihr Engagement waren so gross, dass sie im Jahr 2008 vom Papst heiliggesprochen wurde.

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