Gemeinden
Präsident Christian Sepin führte durch die angekündigten Traktanden. Diese wurden ohne Gegenstimmen genehmigt. Nach der Wahl der neuen Vorstandsmitglieder, Marco Zoller und Petra Leonardi, die die zurückgetretenen Räte Ivo Lüchinger und Monika Steger ersetzen, ist der Vorstand wieder komplett. Zum neuen Präsidenten wurde Antonio Cipolletta einstimmig gewählt. Nach der Verabschiedung von Christian Sepin durch die Bibliotheksleiterin Monika Bürki wurde die Versammlung nach einer halben Stunde geschlossen.
Im Anschluss an den offiziellen Teil stellte Jolanda Spirig ihr Buch «Hinter dem Ladentisch» vor. Darin erzählt sie die Geschichte von Martha Artho. Diese hatte Erinnerungen an die Ereignisse in ihrer Familie zum Teil in ihrem Tagebuch aufgeschrieben. Martha Artho wuchs mit ihren beiden Schwestern in Bern auf. Der Vater chauffierte den Nuntius und pflegte den herrschaftlichen Garten. Sein karger Lohn reichte nicht aus, um seine Familie zu ernähren. Der kleine Kolonialwarenladen, den die Mutter führte, trug mehr zum finanziellen Unterhalt der Familie bei. Die ganze Familie und auch eine Schwester der Mutter mussten mithelfen, damit die Arbeit im Laden im Sinne «Der Kunde ist König» bewältigt werden konnte.
Die religiöse Prägung war sehr gross. Die Mehrzahl der Frauen fügte sich, opferte sich auf und erfüllte ihre Pflichten. Nach ihren Rechten fragten sie nicht. Martha Artho stellte das alles infrage: Warum durften Generationen von Frauen ihre Talente nicht entfalten? Antworten erhielt sie kaum. Vielmehr wurde sie zur stillen Mitarbeit aufgefordert. Das Buch zeigt einen Teil der Schweizer Geschichte, wie sie die Familien in den 1940er- und 1950er-Jahren erlebten. Viele Fotos belegen die Aufzeichnungen.
