Jolanda Neff ist erstmals nicht Topfavoritin an einer WM

Mountainbike An Weltmeisterschaften gehört Jolanda Neff aus Thal immer zu den Topfavoritinnen. Im Corona-Jahr ist das anders: Nach ihren enttäuschenden Auftritten beim Weltcup in Nove Mesto sind Titelverteidigerin Pauline Ferrand-Prévot (Fra) und die Niederländerin Anne Terpstra die meistgenannten Anwärterinnen auf WM-Gold – gefolgt von der jungen Garde, die in Tschechien die Hierarchie auf den Kopf gestellt hat. Allerdings stehen Debütsiegerin Loana Lecomte aus Frankreich und Laura Stigger nicht am Start. Beide müssen gemäss Reglement des Weltverbands UCI in der U23 antreten, wobei Stigger bei ihrer Heim-WM krankheitshalber Forfait geben musste.Die 27-jährige Jolanda Neff sagt, sie sei in Tschechien krank gewesen. Es gehe ihr inzwischen besser, betonte sie am Donnerstag an der Online-Medienkonferenz von Swiss Cycling. Die Frage ist, ob sie in der kurzen Zeit wieder genug Kraftreser-ven aufbauen konnte. Sie stellt das mit Verweis auf ihre beim schweren Trainingssturz im Dezember beschädigte Milz selbst in Frage: «Die Milz ist wichtig für das Immunsystem, deshalb dauert so ein Infekt allenfalls länger.»Die dreifache Weltcupsiegerin und Weltmeisterin von 2017 ist aber nicht ganz abzuschreiben – dass sie nach wie vor schnell fahren kann, hat sie in den wenigen Rennen im Sommer gezeigt, als sie sowohl Landsfrau Sina Frei als auch die Französinnen Ferrand-Prévot und Lecomte hinter sich liess. Zudem hat sie gute Erinnerungen an den WM-Ort Leogang im Salzburgerland: Hier wurde sie vor sieben Jahren zum zweiten (von drei) Mal U23-Weltmeisterin.Im Sommer fuhr Neff den Französinnen noch davonZiemlich ambitionslos für eine Fahrerin ihres Status wirkt Neffs WM-Zielsetzung: «Ich möchte Spass haben.» Ob ihr das gelingt, wird schwer zu überprüfen sein. Wobei schwer vorstellbar ist, dass Jolanda Neff Spass daran hätte, um den 15. Platz herum zu fahren.WM-Rennen der Frauen: Live auf SRF zwei am Samstag ab 12 Uhr.Top-3-Tipp von rheintaler.chElite-WM der Frauen  in Leogang (Ö): 1. Anne Terpstra (Niederlande), 2. Pauline Ferrand-Prévot (Frankreich), 3. Rebecca McConnell (Australien).Wie sieht Ihr Podest-Tipp aus? Schicken Sie eine E-Mail an: yves.solenthaler@rheintaler.ch