Insgesamt fünf Kandidierende waren ins Rennen gegangen. Der Stimmenanteil von gut 27 % sowie der Abstand von 150 Stimmen zum Drittplatzierten Patrick Sieber habe ihn sehr gefreut, so Zünd in der Medienmitteilung. Ungleich grösser sei jedoch der Abstand auf den führenden Urs Lüchinger. Er habe sich deshalb entschieden, auf einen zweiten Wahlgang zu verzichten und hoffe, «damit Hand zu bieten und die Chancen auf einen schnellen und reibungslosen Amtsübergang zu erhöhen».
Bereits am vergangenen Wahlsonntag hatten Patrik Sieber und Sarah Bösch ihren Verzicht auf einen zweiten Wahlgang erklärt. Ob Claudio Kehl, der mit 85 Stimmen auf dem vierten Platz landete, noch einmal antritt, ist derzeit offen. Die Frist zur Meldung für einen zweiten Wahlgang endet am Montag, 30. September.
Stimmen fliessen wohl dem Konkurrenten zu
Als Zahlenmensch - Zünd ist Bereichsleiter Finanzen und Soziales bei der Gemeindeverwaltung Diepoldsau – habe er rund 20 zweite Wahlgänge in diversen Gemeinden analysiert. Zünd auf Nachfrage:
Der Zweitplatzierte schafft es eigentlich nie.
Unwahrscheinlich sei es zudem, dass die Stimmen Patrik Siebers, der von SVP und FDP unterstützt wurde, nun ihm zuflössen. Ähnliches gelte für die rund 160 Stimmen, die auf Claudio Kehl und Sarah Bösch entfielen. Dabei habe es sich eher um Protestwähler gehandelt.
Er könne verstehen, dass sein Verzicht die eigene Wählerschaft enttäusche, die ihn als «nächste Führungspersönlichkeit von Balgach gesehen habe». Er freue sich jedoch, seine Aufgaben in Diepoldsau fortzuführen und werde sich nun auf den anstehenden Jahresabschluss konzentrieren.
Die Ausgangslage ist nun klar: Tritt auch der chancenlose Claudio Kehl (85 Stimmen) nicht zum zweiten Wahlgang an, dürfte eine stille Wahl Urs Lüchinger ins Amt befördern. Der heutige Vize wäre also ab dem 1. Januar der neue Gemeindepräsident von Balgach.