10.11.2018

«Jetzt sind wir gefragt, um alles zu versuchen»

Trainer Daniele Polverino nimmt nach der desaströsen Vorrunde sich und das Team in die Pflicht.

Seit Daniele Polverino in Rebstein wirkt, sagt er immer wieder, wie gern er beim Verein ist. Ob in guten Zeiten, wie beim Aufstieg im Juni, oder in schlechten Zeiten. Als solche lässt sich die Hinrunde 2018/19 beschreiben: Rebstein hat nur fünf Punkte geholt, steht ganz hinten. Der FCR hat (mit Mels) am wenigsten Tore geschossen und am meisten kassiert. Die Stürmer haben noch kein Tor erzielt. Die Hälfte der Mannschaft ist verletzt. Es gibt zurzeit wahrlich nicht viel, das für einen Ligaerhalt spricht.Der Trainer ist aber weit davon entfernt, aufzugeben. «Jetzt sind wir gefragt», sagt er im Gespräch über die Hinrunde mehrfach. Es ist spürbar: Er ist zwar «gottenfroh, dass jetzt Winterpause ist», würde am liebsten aber gleich morgen wieder bei einem Meisterschaftsspiel an der Seitenlinie stehen.Der Trainer spürt eine enorme RückendeckungBis er das wieder tun kann, muss er ein Weilchen warten. Im Frühling, so der Trainer, versucht Rebstein, «das Unmögliche möglich zu machen». Die Zielsetzung ist hoch, «aber wir haben die Pflicht, alles zu versuchen. Für den Verein, für alle, die ihn tragen.» Der Trainer geniesst die volle Rückendeckung des Vereins. Er steht nicht zur Diskussion, ebenso wenig ein Rücktritt. «Ich bin mit diesem Team aufgestiegen. Sollte es am Ende der Abstieg werden, gehen wir auch da gemeinsam durch», sagt Polverino.Für Rebsteins Ligaerhalt gibt es zurzeit wenig Argumente. Bei sieben Punkten Rückstand auf den Drittletzten ist er nicht komplett unmöglich, allerdings müsste der FCR in der Rückrunde etwa 20 Punkte holen. Das ist im Herbst nur den Spitzenteams Rorschach-Goldach und Weesen gelungen.Pech, Unvermögen, Verletzungen, PleitenÜber die Hinrunde spricht Polverino, man merkt’s, nicht allzu gern. Wer soll es ihm verübeln? «Es lief nicht so, wie wir erwartet hatten. Ich dachte, wir könnten mit den hinteren Teams besser mithalten», sagt er.Ein Grund dafür, dass das nicht geklappt hat: «Wir haben eine katastrophale Chancenauswertung.» Der FCR war meistens nicht so chancenlos, wie es die Tabelle vermuten lässt. Er agierte in der Offensive aber oft un­genügend – als Beispiel im Spiel gegen Leader Rorschach-Goldach, in dem Rebstein bei besserer Chancenauswertung gepunktet hätte. Und der FCR wartet bis heute auf das erste Stürmertor in dieser Saison.Der deutsche Weltmeister Andi Brehme sagte einst: «Haste Scheisse am Fuss, haste Scheisse am Fuss.» Auch das umschreibt Rebsteins Hinrunde gut, denn es war wie so oft bei hinten stehenden Teams: Alles kommt zusammen. Beim FCR waren es unzählige Verletzungen, oft fehlten viele Leistungsträger im gleichen Spiel, manche fallen länger aus. Das verunmöglichte, eine gewisse Eingespieltheit zu erreichen.Nur die fehlenden Automatismen waren aber nicht Schuld daran, dass Rebstein bei Au-Berneck in Überzahl einen 2:0-Vorsprung verspielte. Oder daran, dass der FCR gegen Linth II statt das 3:2 geschossen, das 2:3 kassiert hat. Das ist nicht Pech, sondern Unvermögen. «Jetzt sind wir gefragt», sagt der Trainer. Er weiss, welche Fragen gestellt sind. Und sucht die Antwort. (rez)

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