Kürzlich trafen sich die verschiedenen Parteien, um allenfalls eine Einigung zu finden: Streitpunkt sind die geplanten Aussenmauern des Prest-egg-Gartens. Die Mauer an der Rabengasse soll um rund drei Meter weitergezogen werden, auf die Flucht der Häuser an der Obergasse. Der jetzige Eingang beim Lusthäuschen käme weg. Zudem würde die Mauer, die hinter dem Brunnen parallel verläuft, um 60 cm erhöht.Anwohner Obergasse haben keine Freude an der MauerDas missfällt mehreren Anwohnern an der Obergasse, die künftig an eine hohe Mauer schauen würden. Ebenfalls unter den Einsprechern ist Hans-Peter Enderli, der auf der anderen Seite an der Gerbergasse wohnt und den Durchgang unter dem Prestegg-Gebäude hindurch vermisste, dagegen aber nicht vorging, weil er hoffte, dass Altstätten wenigstens einen offenen Platz erhält. So war es zumindest auf dem Modell, dass den Umbau zeigte, auch dargestellt. Allerdings ging es bei dieser Darstellung nicht um die Aussengestaltung. Diese wurde erst später geplant. Dafür wurde Landschaftsarchitekt Martin Klauser hinzugezogen, der grosse Erfahrung mit historischen Anlagen hat. Der Rorschacher war der Meinung, man sollte den historischen Gegebenheiten gerecht werden. Dass der zwar öffentlich zugängliche Platz nicht einsehbar sei, etwas Intimes bewahre, das entdeckt werden wolle, sei sogar ein Vorteil, argumentiert Klauser. Dazu komme, dass es in Altstätten an öffentlichen Plätzen nicht mangle. Bei der Mauervariante ist es dann aber aus denkmalpflegerischer Sicht zwingend, dass man sich an die historisch bekannten Masse hält. Was eben die Erweiterung und Erhöhung der Mauer bedingt.Mickriges Angebot: 15 cm tiefere MauernAn den Verhandlungen, denen Vertreter der Stadt, der kantonalen Denkmalpflege und der Museumsgesellschaft beiwohnten, wurde den Einsprechern ein etwas gar mickriges Kompromissangebot gemacht: Die Mauern sollen einfach um 15 Zentimeter weniger erhöht werden. Hinter dem Brunnen wären das 45 statt 60 Zentimeter – die Messlatte auf dem Bild zeigt noch die original geplante Mauer an. Das ist den Einsprechern auf jeden Fall zu wenig.Stadtrat kann Einsprache gutheissen oder eben nichtNun muss der Stadtrat entscheiden, ob er die Einsprachen gutheisst. In diesem Fall müsste die Museumsgesellschaft über die Bücher. Geht der Stadtrat nicht auf die Einwände ein, müssen die Einsprecher entscheiden, ob sie den Fall an den Kanton weiterziehen. Einsprecher Hans-Peter Enderli sagt dazu: «Ich möchte nicht, dass das eigentlich positive Museumsprojekt ewig nicht abgeschlossen werden kann.» Aber er fände es wichtig für Altstätten, dass man sich nochmals Gedanken macht, ob ein offener Platz für die Bewohner und das Städtli nicht doch einen grösseren Mehrwert bringen würde als ein durch eine hohe Mauer abgeschotteter Platz.