Dank starker Teamleistung gewannen die Rheintaler das dritte Viertelfinal gegen Bellinzona 5:2. Besiegen sie die Tessiner im nächsten Duell erneut, stehen sie sensationell im Halbfinal. Spiel vier ist am Donnerstag, 20 Uhr, in Widnau.
In Bellinzona fehlten Kuster und Vetter wegen Grippe, dafür war der genesene Ritzmann dabei. Rasch wurde es brenzlig vor Metzlers Tor. Doch der SCR-Goalie parierte sicher, steigerte sich, zeichnete sich mehrfach aus und wurde Rheintaler Matchwinner. Die Teams kreierten Chancen auf beiden Seiten, es fehlte aber an Präzision. Das Duell war fair, es gab nur eine kleine Strafe zum Ende des torlosen ersten Abschnitts.
SCR überfährt Bellinzona mit starkem zweitem Drittel
Danach wirkte Bellinzona entschlossener, doch der erste Treffer gelang dem SCR. Leo Waidacher traf nach schönem Gegenstoss und auf Assist von Fritz zum 1:0. Die Tessiner waren gefordert, doch der SCR spielte sich in einen Rausch. Fritz arbeitete die Scheibe in der 32. Minute erneut vor das Tor, Canepa wehrte ungenügend ab, Thurnherr vollendete zum 2:0.
Sechs Minuten später war die erste Strafe gegen Bellinzona gerade abgelaufen, als Egger den Goalie erneut überlistete und es 3:0 für die Gäste stand. Damit war der Arbeitstag von Canepa zu Ende, er machte für das letzte Drittel Platz für Dux.
Bellinzona war gefordert, legte eine Schippe drauf, was aber erfolglos blieb – sogar im Powerplay. Zehn Minuten vor Schluss zeigten die Rheintaler dann eine dreifache Sandro-Kombination, die sie mit dem 4:0 abschlossen: Sandro Ritzmann bediente Sandro Bartholet, der die Scheibe für Sandro Stoop auflegte. Dieser erzielte das vierte Tor.
Trotz Vier-Tore-Vorsprungs wird es nochmals spannend
So viel Vorsprung sollte reichen, dachte man, doch es wurde nochmals spannend. Juri verkürzte auf 1:4, was die Initialzündung für Schlussoffensive war. Zuvor kam es aber noch zum gröberen Austausch handfester «Zärtlichkeiten», die der Schiedsrichter mit fünf Strafen ahndete. Zwei Rheintaler und drei Tessiner mussten in die Kühlbox, doch am Resultat änderte sich trotz Rheintaler Überzahl vorerst nichts.
Bis der 41-jährige Ukrainer Lakhmatov – er hat rund 800 Nationalliga-Spiele bestritten – doch auf 2:4 verkürzte. Bis zur Schlusssirene blieben drei harte Minuten. Bellinzona-Trainer Pini nahm sein Time-out und den Goalie heraus, eine Angriffswelle nach der anderen brandete auf Metzler im SCR-Tor zu. Er wuchs über sich hinaus und krallte sich alles, was auf ihn zuflog. Die Luchse behielten die Nerven und Markus Waidacher traf auf Assist seines Bruders Leo 25 Sekunden vor Ende ins leere Tor zum 5:2. Damit war der Sieg in der Tasche – zur Freude der vier SCR-Fans unter den handgezählten 62 Zuschauerinnen und Zuschauern.
Die Chance, zu Hause in den Halbfinal einzuziehen
Am Donnerstag, 20 Uhr, kommt es in Widnau zum vierten Spiel. Dabei wollen die Luchse die Auswärtssieg-Serie mit dem ersten Heimsieg in der Serie durchbrechen. Mit einem solchen wären sie im Halbfinal und am Wochenende spielfrei. Gelingt das nicht, würde am Sonntag in Bellinzona die «Belle» steigen.
Für die SCR-Fans heisst es deshalb, Farbe zu bekennen, alles blau-gelbe aus dem Kasten zu kramen und in die Eishalle zu pilgern. Es darf auch Farbe im Gesicht sein, es ist ja Schmutziger Donnerstag. Member-Plus-Mitglieder der Raiffeisen können über deren Webseite einen Gratiseintritt herunterladen.
1. Liga, Playoff-1/4-Final, Spiel 3
Bellinzona – Rheintal 2:5 (0:0, 0:3, 2:2)
Centro Sportivo – 62 Zuschauer – SR: Rüegg; Sprenger, Gubser.
Tore: 25. L. Waidacher (Fritz, Pilgram) 0:1, 32. Thurnherr (Fritz) 0:2, 38. Egger (M. Waidacher) 0:3, 51. Stoop (Bartholet, Ritzmann) 0:4, 53. Juri (Guidotti) 1:4, 57. Lakhmatov (Franzoni) 2:4, 60. L. Waidacher (M. Waidacher) 2:5.
Strafen: Bellinzona 5 x 2, Rheintal 4 x 2 Min.
Rheintal: Metzler, Heeb; Egger, Binder, Obrist, Bodemann, Moosmann; Pilgram, Berweger, Stoop, Bartholet, Ritzmann; Thurnherr, M. Waidacher, L. Waidacher, Adam, Fritz; Monnat.
Weitere Ergebnisse: Luzern – Burgdorf 5:1 (Stand in der Serie: 2:1), Wetzikon – Herisau 5:1 (3:0), Wil – Prättigau-H. 5:4 n. V. (2:1).