11.10.2022

Jetzt boostern die Kantone

Am Montag startete die neue Impfkampagne des Bundes. Alle, die wollen, können sich gratis einen zweiten Booster holen. Dies gilt für alle ab 16 Jahren. Zudem sprach das Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine erneute Maskenempfehlung aus. Damit reagiert das BAG auf die steigenden Coronainfektionen im Land. Der Kanton St. Gallen setzt auf Eigenverantwortung.

Von Elia Fagetti
aktualisiert am 02.11.2022
Die Zuständigkeit zur Umsetzung der Empfehlungen des BAG liegt nun bei den Kantonen. Sie müssen die Empfehlungen in ein für sie passendes Programm aus- und umbauen. In St. Gallen stellt man einen Anstieg an Anmeldungen für die Boosterimpfung fest, der Thurgau öffnet am 20. Oktober ein weiteres Impfzentrum in Frauenfeld, in Appenzell Innerrhoden haben sich bisher rund 100 Personen für einen Booster angemeldet. Im Kanton St. Gallen herrscht die Eigenverantwortung, wie das kantonale Gesundheitsdepartement auf Anfrage schreibt. Für die Olma, die diese Woche beginnt, ist das Thema nur am Rande relevant. «Hygienemassnahmen sind grundsätzlich sinnvoll in engen Räumen, was nicht nur auf die Olma zutrifft», schreibt das Departement. Geht es um das Boostern, so hat der Kanton St. Gallen in den vergangenen Tagen einen täglichen Anstieg von rund 1000 Anmeldungen festgestellt. Den genauen Fortschritt kann man auf der Website des Kantons einsehen.AusserrhodenIn Appenzell Ausserrhoden ist die Nachfrage nach den Boosterimpfungen relativ gering. Dies bestätigt Franz Bach. Er ist Leiter des Amtes für Gesundheit im grösseren Appenzeller Halbkanton. Laut ihm gab es Stand vergangener Woche rund 600 Anmeldungen. Da die Empfehlung des BAG erst vor kurzem erschien, geht Bach davon aus, dass es in den kommenden Tagen zu mehr Anmeldungen kommen werde. Er sagt: «Viele setzen sich möglicherweise erst jetzt mit einer Auffrischimpfung auseinander.»So haben sich bisher in den beiden Impfzentren Herisau und Heiden 731 Personen für eine Impfung angemeldet. Die Dunkelziffer lässt sich nicht genau definieren, denn viele Ausserrhoderinnen und Ausserrhoder lassen sich in der Arztpraxis, Apotheke oder in einem Impfzentrum in St. Gallen boostern. Diese Zahlen erfasst der Kanton nicht.  Kommt wieder eine Maskenpflicht? Die Antwort aus Ausserrhoden lässt das nicht vermuten. Auf Anfrage heisst es: «Die aktuelle Lage erfordert aus Sicht von Appenzell Ausserrhoden keine allgemeine Empfehlung für das Tragen einer Maske.» Doch man beobachte die Lage laufend. Hierbei achtet der Kanton vor allem auf die Auslastung der Intensivstationen. InnerrhodenIm benachbarten Innerrhoden sind die Zahlen nicht so einfach einsehbar, da die Boosterimpfungen von den Hausärzten der Region durchgeführt werden und nicht in einem kantonalen Impfzentrum stattfinden. Mathias Cajochen sagt auf Anfrage, dass der Kanton von weniger als 100 Boosterimpfungen in dieser Woche ausgeht. Zudem nehme man an, dass mittlerweile die meisten Innerrhoderinnen und Innerrhoder Antikörper gegen Corona aufweisen würden. Somit empfehle man all jenen den Booster, die besonders gefährdet seien. Damit sich die Bevölkerung besser schützt, hat der Kanton über eine Medienmitteilung vom 3. Oktober empfohlen, wieder eine Maske zu tragen. Speziell bei besonders gefährdeten Personen und in gut gefüllten Innenräumen sei diese Empfehlung wichtig, sagt Mathias Cajochen. Manche Experten raten jetzt schon zu einer Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr, in den Spitälern und in den Arztpraxen. Laut der Einschätzung des Innerrhoder Gesundheitsdepartements genügt aber vorläufig eine Empfehlung.ThurgauSchaut man in den Kanton Thurgau, so ist vieles ähnlich wie im Appenzellerland, aber nicht alles. Ebenso wie der Kanton Appenzell Innerrhoden beeinflusst die Olma den Entscheid des Kantons nicht. Doch im Gegensatz zu Innerrhoden haben sich im Thurgau bereits rund 4500 Personen für einen Booster bei den kantonalen Impfzentren angemeldet. Hinzu kämen die angemeldeten Personen in den öffentlichen Apotheken und Arztpraxen, wie der Kanton auf Anfrage schreibt. Da Prognosen schwierig seien, habe man sich auf verschiedenste Szenarien vorbereitet. So öffnet am 20. Oktober ein zweites, kurzzeitiges Impfzentrum in Frauenfeld. Eine Maskenpflicht stehe derzeit nicht zur Debatte.   

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.