Jeder Mannschaft gehörte auf der Gesa eine Halbzeit

«Man darf nicht vergessen, Altstätten ist Aufsteiger», sagte ein Matchbesucher zur Pause. Nach dem 1:0-Sieg am letzten Mittwoch gegen Balzers hoffte man auf der Seite der Gelb-Schwarzen, jenen Schwung mitzunehmen. Doch die erste Halbzeit gelang nicht wie gewünscht. «Wir haben viele Fehler gemacht und sind zu weit von den Gegen­spielern weggestanden», sagte Mittelfeldspieler Patrick Babic. Trotz der Niederlage: Altstätten hat auf den neuen Leader Widnau nur vier Punkte Rückstand und spielt bislang eine hervorragende Saison. Für 21 Punkte aus den ersten zwölf Spielen hätte manch ein Altstätter Fan vor der Saison gerne unterschrieben.

Gäste mit 
früher Führung

Bereits in der vierten Minute setzte sich der beste Spieler der Zürcher, Finn Knecht, auf der linken Seite durch und flankte in die Mitte, wo Ruben Pinelli unbedrängt zum 0:1 traf. Uster machte weiter Druck und hatte durch Knecht und Andi Salihi weitere gute Chancen. Und Altstätten? Der Schuss von Edmir Zulic in der 15. Minute war die erste Halbchance. Die Gastgeber kamen weiter nicht auf  Touren. Mirel Eugster hielt sein Team bei einem Freistoss von Bujar Ajeti in der 18. Minute im Spiel. Der Ball hätte genau gepasst. Nach einer knappen halben Stunde hatte Uster die nächste Möglichkeit: Wieder ausgehend von Knecht, verpasste Bachmann den zweiten Treffer um Haaresbreite. In der 32. Minute fiel das vermeintliche 0:2, das wegen Abseits nicht gegeben wurde. Sofort fuhren die Altstätter einen Angriff, Verteidiger Dominik Cennerazzo hatte hinten aufgepasst und konnte eingreifen, bevor Egzon Sha­bani an den Ball kam. Vier Minuten später fiel das Tor doch noch – diesmal zählte es. James Wyndham Lewis passte zu Bachmann und dieser liess Eugster keine Abwehrchance. Nur eine Minute später verpasste Bachmann nach einer Massvorlage von Knecht das 0:3 ganz knapp.

Altstätten in Hälfte 
zwei verbessert

Der zur Pause eingewechselte Simon Eugster hatte die erste Chance in der zweiten Hälfte, als sein Kopfball nur knapp über das Tor ging. Altstätten wollte die schwache erste Hälfte vergessen machen und zeigte sich deutlich verbessert. Dennoch blieben vielversprechende Angriffe immer wieder im mittlerweile verstärken Zürcher Abwehrverbund stecken. Offensiv fanden die Gäste nicht mehr statt. Solange, bis Wyndham Lewis der Abwehr in der 69. Mi­nute entwischte und das 0:3 erzielte.

Altstätten gab nicht auf und hatte in der 73. Minute durch Edmir Zulic, der Steiner zu einer mirakulösen Parade zwang, die bisher beste Chance. Die Anstrengungen der Einheimischen trugen in der 76. Minute endlich Früchte. Irisme setzte sich auf der linken Seite durch und erzielte das langersehnte 1:3. Vier Minuten später wurde Di Maggio im Strafraum gefoult. Den Penalty verwandelte Irisme zum 2:3. Nun war gehörig Spannung im Spiel. In Minute 84 fehlte bei einem Kopfball von Simon Eugster nur wenig.

Altstätten rannte mit dem Mute der Verzweiflung an und liess nichts unversucht. Die beste Chance zum Ausgleich war jene Szene in der 93. Minute, als ein Gäste-Verteidiger einen Ball, den er befreien wollte, an die Oberkante der Latte des eigenen Tores setzte. Wenig später jubelten die Zürcher über einen Sieg, den sie sich vor allem mit den beiden Toren in der ersten Hälfte erarbeitet hatten. In jener Hälfte, in der der Altstätter Mannschaft so gar nichts gelingen wollte.