07.11.2018

Jedem seinen Stammbaum

Auf der Bezirksverwaltung kann der eigene Stammbaum eingesehen werden. Möglich macht dies ein Mammutprojekt des Zürcher Mathematikers Raymund Breu.

In jahrelanger Kleinarbeit hat Raymund Breu, Bürger von Oberegg («Grüebommlers») und wohnhaft in Zürich, in einer digitalen Datenbank aus historischen Kirchenbücher- und Einwohnerregister-Einträgen, welche nicht mehr der Schutzfrist unterstehen, sämtliche Oberegger Bürgerinnen und Bürger zusammengeführt. Die rund 30 000 Datensätze, die für die gleiche Anzahl Obereggerinnen und Oberegger (inklusive Ehegatten) seit der Mitte des 17. Jahrhunderts stehen, stellt der Forscher nun dem Bezirk zur Verfügung.Breus Projekt, welches aus Interesse am eigenen Stammbaum hervorgegangen ist, ist bemerkenswert. Nicht nur hat der studierte Mathematiker und ehemalige Finanzchef alle Oberegger Bürgerinnen und Bürger aus den vielfach schwer zu lesenden Kirchenbüchern transkribiert, er hat auch die wegen der ehemaligen komplizierten Pfarreigrenzen im äusseren Landesteil in Berneck, Marbach und Altstätten eingetragenen Personen herausgesucht. Die Daten übertrug Breu dann in eine digitale Datenbank, wobei er einen Teil der Programme sogar selbst geschrieben hat. Das Resultat ist ein vollständiger Stammbaum der Oberegger Bürgerinnen und Bürger seit Beginn der Aufzeichnungen 1630 bis zum Einsetzen des Datenschutzes 1943 (wo privater Zugang zu neueren Daten bestand, reicht die Information bis hinein in die Gegenwart). Durch die Suchfunktionen der Datenbank kann von jeder eingetragenen Person ein persönlicher Stammbaum erstellt werden. Übergabe an Bezirk hat stattgefundenDamit dieses Werk auch längerfristig gesichert und für die Öffentlichkeit einsehbar und von Nutzen ist, hat sich Raymund Breu entschlossen, die Datenbank dem Bezirk Oberegg zur Verfügung zu stellen. Die Übergabe der Daten inklusive Einführung in die Benutzung der Programme sowie eine ausgedruckte Version der Daten, welche mehrere Ordner füllt, hat vor Kurzem stattgefunden. Damit verfügt Oberegg wohl als eine der wenigen Gemeinden in der Schweiz über ein digitales Register aller seiner Bürgerinnen und Bürger seit Beginn der Aufzeichnungen. (pd)

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