04.12.2019

«Jankas Podestplatz gibt mir Hoffnung»

Der Oberegger Skicrosser Marc Bischofberger startet in Val Thorens (Frankreich) in die Weltcup-Saison, die besser werden soll als die letzte.

Von ys
aktualisiert am 03.11.2022
Im Sommer nahmen die Radprofis den 33 km langen Aufstieg nach Val Thorens in Angriff, der Italiener Vincenzo Nibali gewann die zweitletzte Tour-de-France-Etappe. Nun fahren die Skicrosser im höchstgelegenen Skiort Europas (2300 m ü. M) wieder talwärts.Seit 2012 gastiert der Weltcup jährlich in Val Thorens, Marc Bischofberger feierte vor vier Jahren in der Region Auvergne-Rhône-Alpes seinen ersten Weltcupsieg. Zum Auftakt bestreiten die Fahrer am Donnerstag einen Qualilauf, der über die Startliste beider Rennen entscheidet (Freitag um 12, Samstag um 11 Uhr). Wer im Zeitlauf die Top 32 verfehlt, muss schon am Donnerstag die Koffer packen.Zuerst hinterher gehinkt, dann hinterher gefahren Marc Bischofberger ist letzte Saison zweimal in einer Quali gescheitert. Nach dem verpatzten Jahr ohne Podestplatz (23. im Disziplinenweltcup) will sich der Olympia-Zweite und Gesamtweltcupsieger von 2018 deutlich steigern: «Ich bin nicht in der Lage, den Angriff auf den Gesamtweltcup auszurufen. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich wieder um Podestplätze fahren kann.»Sieben Weltcup-Podestplätze, drei davon auf der höchsten Podeststufe, zeugen von den Fähigkeiten des 28-Jährigen, die er 2018/19 nie richtig zeigen konnte. Die Misere fing an mit einer Kreuzbandverletzung im ersten Rennen nach dem Medaillengewinn an den Olympischen Spielen. Bildlich gesprochen war Bischofberger in der Vorbereitung dauernd hinterher gehinkt, und dann fuhr er während der Saison dauernd hinterher. So war es auch bei Alpin-Skiprofi Carlo Janka: «Seine Podestfahrt von Lake Louise gibt mir Hoffnung, er hatte eine ähnliche Verletzung wie ich.»Im zweiten Sommer als Profi konnte Bischofberger das volle Trainingsprogramm bestreiten und vor allem im Frühling ausgiebig Material testen. Sein Ausrüster ist seit 2016 die Skifirma Head, er ist mit einem neuen Skischuh der Vorarlberger unterwegs, der ihm zusagt.Gegenüber 2018 hat Bischofberger im letzten Sommer weniger Termine wahrgenommen. Nicht nur, weil er weniger gefragt war als nach der Olympiamedaille, er nahm bewusst nur an Wochenend-Anlässen teil: «Letztes Jahr war es wohl zuviel», sagt Bischofberger. Eine wichtige Lektion für den Neo-Profi, der Bischofberger erst nach der Traumsaison 2017/18 faktisch war: «Konditionstraining ist für mich wie für einen Angestellten die zu erledigende Arbeit, die er auch nicht für anderes liegenlassen kann.»Die Entschärfung der Weltcup-Strecken war in der letzten Saison auch nicht im Sinn von Marc Bischofberger, dessen Stärken in anspruchsvollen Passagen zur Geltung kommen. Er hofft, dass die Pisten wieder ruppiger werden, nach dem ersten Training in Val Thorens war er optimistisch: «Die Strecke ist schwerer als letztes Jahr.»Hinweis: Im Montafon stehen vom 11. bis 14. Dezember die Snowboard- und Skicrosser im Einsatz. Die Snowboarder bestreiten ihr Weltcuprennen am Freitag, 13. Dezember (der Auer Gabriel Zweifel steht nicht am Start), die Skifahrer stehen am 14. Dezember im Renneinsatz. Trotz überschaubarer Schneelage können die Rennen – auf verkürzter Strecke – durchgeführt werden. Für den in Marbach wohnenden Innerrhoder Marc Bischofberger ist Montafon, obschon in Österreich gelegen, quasi das Heimrennen: Es liegt näher an seinem Wohnort als Arosa, wo die Skicrosser am 17. Dezember gastieren. Bischofbergers Fanclub ist am Piz Buin immer in grosser Zahl und hoher Lautstärke vertreten. Wie vor drei Jahren: Bischofberger fuhr damals auf den dritten Platz . «Ein Sieg im Montafon wäre unglaublich schön», sagt Bischofberger. 

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