17.09.2021

Ja, aber ohne Begegnungszentrum

Der Renovation der Liegenschaft Burg stimmte die Bürgerversammlung gestern zu. Dem zusätzlichen öffentlichen Bau auf dem Areal aber nicht. Da solle sich die Gemeinde mit der Kirchgemeinde zusammentun, hiess es.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Der Antrag des Gemeinderates zur Sanierung der Liegenschaft Burg wurde mit 201 Ja zu 121 Nein deutlich angenommen. Da habe man richtig entschieden, war später auf der Gasse von heimwärts Gehenden zu vernehmen – sanierungsbedürftig sei das historische Gebäude, und wo man es nun mal schon habe ...Viele dürften dennoch der Meinung sein, dass «der Gemeinderat da etwas vergolden will», wie unter anderem Xaver Hutter aus Kriessern während der Versammlung sagte. Mit dem auf demselben Areal (über einer neuen Tiefgarage) zusätzlich vorgesehenen Begegnungszentrum würde die Gemeinde auch die Restaurants konkurrenzieren, meinte er weiter. Tatsächlich fiel das Begegnungszentrum in der Abstimmung dann auch durch.Gemeindepräsident Rolf Huber betonte zwar, dass der Gemeinderat eine klare Vorstellung zur künftigen Nutzung der «Burg» habe, und Vizegemeindepräsident Roman Ammann appellierte, «der Sache eine Chance zu geben». Dies stimmte die Bürgerschaft aber nicht um: Das Begegnungszentrums wurde dermassen deutlich abgelehnt, dass Huber nicht einmal auszählen liess. Dabei waren möglicherweise viele nicht grundsätzlich gegen das Begegnungszentrum, aber derselben Ansicht wie Martin Nauer (Oberriet) und Elmar Lüchinger (Oberriet). Die beiden teilen die Ansicht des Gemeinderates, dass Bedarf für solche Räume besteht, wie sie im Begegnungszentrum der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden sollten. Sie regten der Gemeinde aber an, das Begegnungszentrum statt bei der «Burg» im Zentrum zu realisieren, zusammen mit der katholischen Kirchgemeinde, deren Pfarreizentrum schon 60-jährig sei und für die künftigen Bedürfnisse wohl auch ausgebaut werden müsse.Vorgängig war über einen Rückweisungsantrag abgestimmt worden, den Romeo Gächter (Eichenwies) gestellt hatte. Er und weitere Votanten hätten sich gewünscht, dass das Projekt zurückgestellt und zunächst ein Projektwettbewerb mit einem erweiterten Architektenkreis durchgeführt würde. Da hätte man sich dann vielleicht auch zu einer anderen Nutzung entschieden, etwa das Gemeindemuseum hierher zu zügeln, meinte Gächter.Der Entscheid fiel ausgesprochen knapp aus: Romeo Gächters Rückweisungsantrag wurde mit lediglich zwei Stimmen Unterschied, mit 158 Nein zu 156 Ja,  abgelehnt. Das knappe Ergebnis führte zuletzt zu einem Rückkommens­antrag. Der wurde dann aber angesichts des doch klaren Entscheids zugunsten der Renovation der «Burg» nur noch von einzelnen Stimmberechtigten unterstützt.Anwesend waren insgesamt 341 Stimmberechtigte.

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