30.07.2020

Iths «Allianz»: «Ruedi Mattle muss gehen»

Bürger Eduard Ith spricht sich im Namen einer «Allianz verärgerter Bürger» für die Abwahl des Stadtpräsidenten aus.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
«Wir haben genug, es reicht»: So beginnt eine am Donnerstag versendete Medienmitteilung.Ruedi Mattle habe «seinen Laden – die Stadtverwaltung in wichtigen Bereichen – nicht im Griff». Es handelt sich um eine Ansicht, der auch fleissig widersprochen wird.«Zu viel Lärm» an verschiedenen OrtenIn Altstätten werde zu viel Lärm zugelassen, mit Ausnahmebewilligungen und im Widerspruch zum Polizeireglement, behauptet die «Allianz». Unter Anlässen auf der Allmend, in der Innenstadt und an der Bahnhofstrasse sowie dem damit verbundenen Mehrverkehr würden ganze Wohnquartiere leiden, lautet der Vorwurf.Auf ein Mail Eduard Iths vom 15. Juli an die Stadt (mit der Betreffzeile «Seid Ihr eigentlich wahnsinnig geworden?») antwortete ihm der Stadtpräsident, er erachte die Bewilligung für die von Ith beanstandeten Anlässe auf der Allmend weder als unverhältnismässig noch sehe er einen Widerspruch zum Altstätter Polizeireglement.«Der ganz normale Wahnsinn»Kritik wird von Ith bzw. der «Allianz» auch wegen Erneuerungsarbeiten vorgebracht. Die Kriessernstrasse zwischen der Oberrieter- und der Bahnhofstrasse sei «kaputt geteert» worden, wegen Pfuschs seien Schlaglöcher und Unebenheiten entstanden. Wie im Zusammenhang mit Veranstaltungen werde der Informationspflicht nicht nachgekommen. Als unlängst an der Bahnhofstrasse geteert worden sei, hätten die Anwohner nicht rechtzeitig davon erfahren.Zur wiederholten Umleitung des Verkehrs über die Alte Landstrasse wird ausgeführt, für RTB-Busse und den kreuzenden Schwerverkehr sei die Strasse deutlich zu schmal, wodurch Schulkinder gefährdet würden. Dieser «ganz normale Wahnsinn» mit aufs Trottoir ausweichenden Lastwagen spiele sich nicht nur ausnahmsweise wegen Umleitungen ab. Was aber schlimmer sei: Es werde kleingeredet.Gerügt wird auch «willkürliches Handeln» bei Einbürgerungsverfahren, die nicht sauber – unter Beachtung der Fristen – aufgelegt worden seien. Die Auflistung sei nicht abschliessend, schreibt die «Allianz verärgerter Bürger».Mit Mattle kam eine «gute Grundstimmung»Das Ergebnis einer kleinen Umfrage bei Vertretern wichtiger Interessengruppen (Gewerbe, Igea, Sport, Kultur, politische Gegnerschaft) widerspricht der Kritik am Stadtpräsidenten unter anderem in einem wesentlichen Punkt: Die Arbeit Ruedi Mattles sei in ihrer Gesamtheit sicher zufriedenstellend; viele nennen sie gut oder sehr gut.Gewiss, so der Grundtenor, gebe es Vorkommnisse oder einzelne Fälle, die Grund zur Beanstandung gäben. Besonders kommunikativ habe die Stadt wiederholt eine schlechte Figur gemacht. Der Stadt und ihrem Präsidenten wird aber weitherum konstruktives Arbeiten bescheinigt – und immer wieder ist zu hören: Die Grundstimmung in Altstätten sei mit Mattle an der Spitze im Gegensatz zu früher richtig gut geworden.Ruedi Mattle wird als lösungsorientierter, kompromissbereiter Präsident beschrieben, der allerdings im Bauwesen oder zugunsten der Altstadt noch etwas mehr Führungsstärke beweisen dürfte.

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