Christlich vor 4 Stunden

Ist der Schulbesuch ein Recht oder eine Pflicht?

Die Sternsingeraktion in Rebstein regt zum Nachdenken an: Wann werden Rechte zu Pflichten – und wie können wir Pflichten als Privileg sehen? Ein Impuls für mehr Dankbarkeit im Alltag.

Von Lucas Kägi, Sozialdiakon
aktualisiert vor 4 Stunden

Letztes Wochenende führten wir, wie an vielen anderen Orten, die Sternsingeraktion in Rebstein durch. Die Kinder, die als Sternsinger oder Sternsingerin unterwegs waren, haben viel geleistet, unser Küchenteam hat uns verköstigt und als Organisationsteam haben wir gut zusammengearbeitet.

Für Kinderrechte auf der ganzen Welt

Die gesammelten Spenden werden in diesem Jahr für die Stärkung der Kinderrechte auf der ganzen Welt eingesetzt. Damit die Kinder auch wissen, wofür sie umherziehen, haben wir dazu im Religionsunterricht den den eingeblendeten Sternsingerfilm geschaut.

Dort wird erklärt, was Kinderrechte sind und anhand von Beispielen gezeigt, wofür die von ihnen gesammelten Spenden eingesetzt werden.

An einem Punkt in diesem Film kommt das Recht zur Schule zu gehen zur Sprache. Prompt meldete sich ein Schüler und meinte: «

Aber, wir müssen doch in die Schule, daher ist es wohl eher eine Pflicht.

Der Film zeigte uns aber auf, wie wichtig die Schulbildung ist, und wie gerne Kinder in Afrika und in Südamerika zur Schule gehen. Unter diesem Aspekt sahen die Schülerinnen und Schüler, warum es ein Recht ist, aber für sie sei es doch eher eine Pflicht.

Wir einigten uns darauf, dass Rechte auch Pflichten sein können. Auch mir geht es manchmal so, dass ich ein Recht eher als eine Pflicht wahrnehme. Arbeiten, die mir keinen oder nur wenig Spass machen, verschiebe ich gerne und sie sind für mich eher eine Pflicht als ein Recht.

Die Pflicht sogar als ein Recht verstehen

Wenn ich mir aber anschaue, wer alles auf dieser Welt meine Pflicht sofort übernehmen würde, weil sie, im Gegensatz zu ihrer eigenen Situation, um einiges besser, leichter, oder nicht lebensbedrohlich ist, kann ich doch sehr dankbar für diese Pflicht sein und sie vielleicht sogar als Recht verstehen.

In den «Zehn Geboten» steht beispielsweise das «Sabbatgebot». Der Mensch wird hier aufgefordert den Sabbat zu heiligen und dort keine Arbeiten zu verrichten. Da es «du sollst…» heisst, kann man das schon als eine Art Pflicht verstehen.

Ein Dozent am «TDS Aarau» hat uns hierzu gesagt:

Gott hat den Sabbat für den Menschen gemacht und nicht den Menschen für den Sabbat.

Heisst also, Gott gibt uns nicht eine Pflicht, sondern ein Recht. Nämlich das Recht auf einen Tag, an dem wir nicht arbeiten müssen, sondern uns auf uns, unsere Familie und auch auf Gott besinnen können. Und wenn wir ehrlich sind, nehmen wir uns dafür doch meist zu wenig Zeit.

In diesem Sinne wünsche ich ihnen ein frohes neues Jahr und hoffe, dass sie ihre Pflichten manchmal als Rechte empfinden können.


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