Die parteilose Geschäftsführerin eines Warenhauses geht für die FDP in den Wahlkampf. Ihre Konkurrentinnen sind Simona Schawalder (43, CVP) und die ab 1. Mai interimistisch wirkende Gemeindepräsidentin Monika Eggenberger (53, SVP).Als Kind verbrachte sie die Freizeit auf der AlpDie 54-jährige Irene Schocher, geborene Kobler, hat zwei erwachsene Kinder und war früher mit Gemeindewerkmeister Thomas Schocher verheiratet, der von 2001 bis 2004 Gemeinderat war. Ihr Partner seit 16 Jahren, Ivo Gubser, arbeitet im Armee-Logistikcenter in Hinwil. Irene Schocher selbst ist als Wochenaufenthalterin in der 350-Einwohner-Gemeinde Lampenberg BL zu Hause. Der nächste Schritt sei ein konstant gemeinsamer Wohnort, sagt Irene Schocher – bei einer Wahl zur Gemeindepräsidentin wäre es natürlich Rüthi.Irene Schocher ist in Rüthi aufgewachsen und verbrachte ihre Freizeit während der Schulzeit praktisch immer auf der Alp. Sowohl ihr Grossvater als auch der Vater bewirtschafteten die Alp Kamm und die Alp Brunnenberg. Die Naturverbundenheit der Kandidatin ist entsprechend gross, und somit auch die Freude am Draussensein – ob zu Fuss, mit dem Velo oder auf Skiern. Bei der Gartenarbeit wird sie vom Sohn, einem Seilbahnfachmann, unterstützt. Die Tochter arbeitet als Rechtswissenschafterin.Als erste Frau im OrtsverwaltungsratWie sehr Rüthi ihr am Herzen liegt, beweist Irene Schocher seit jeher mit viel ehrenamtlicher Tätigkeit. 15 Jahre wirkte sie als Elternrätin in der Pfadi Kamor, 2009 kam sie, als erste Frau und schon damals unterstützt von der FDP, in den Ortsverwaltungsrat, als dessen Vizepräsidentin sie seit 2013 tätig ist. Irene Schocher ist seit 2017 Verwaltungsratspräsidentin der Forst Rüthi-Lienz AG sowie Verwaltungsrätin der Wärmeverbund Rüthi AG seit dessen Gründung.Als Gesamtverantwortliche für ein Einkaufszentrum in der Nordwestschweiz ist Irene Schocher seit drei Jahren die Chefin von 120 Mitarbeitenden. Sie ist eidg. dipl. Detailhandelsmanagerin HF, dipl. Unternehmensleiterin NDS HF und Personalfachfrau mit eidg. Fachausweis. Seit diesem Jahr übt sie nebenbei eine Lehrtätigkeit aus. Indem sie strategisch und opera-tiv erfolgreich ein Warenhaus führt, behauptet sie sich in einer herausfordernden Branche mit schwierigem Umfeld.«Ich habe hohe Ansprüche an mich selbst»Irene Schocher sagt, sie habe hohe Ansprüche an sich selbst. Am gesellschaftlichen Leben beteiligt sein zu wollen, heisse, bereit zu sein, mitzuarbeiten und die Gemeinschaft mitzugestalten. Führungsverantwortung setze zudem die Bereitschaft zu transparenter Information und den Einbezug aller bestehenden Bedürfnisse voraus.FDP betont grossen LeistungsausweisDie FDP war im Hinblick auf die Gemeindepräsidentschaftswahl im Herbst auf Irene Schocher zugegangen und rannte offene Türen ein. Tatsächlich habe auch sie selbst an eine Kandidatur gedacht, sagt Irene Schocher, die im Falle einer Wahl der Partei beitreten würde. Die Kandidatur habe sie auch mit ihrem früheren Gatten besprochen, weil ihr daran liege, dass auch er dahintersteht. Generell setze fruchtbares Wirken ein zufriedenes Umfeld voraus. Die FDP verweist in ihrer Medienmitteilung auf den «bemerkenswerten Leistungsausweis» ihrer Kandidatin – mit Bezug auf Management, Führungserfahrung, Ergebnisverantwortung und Organisationsentwicklung. Hinzu komme eine ausgewiesene Sozialkompetenz; Irene Schocher möge Menschen und den Kontakt zu ihnen.Obschon nicht aus der Verwaltung kommend, kenne die Kandidatin als Ortsgemeinde-Vizepräsidentin eine öffentlich-rechtliche Verwaltung von innen, andererseits habe sie auf die Gemeinde Rüthi auch eine Aussensicht.