Christian Baumann ist ein besonderer Kunstturner. Nur wenige schaffen es, ein Element zu erfinden, das nach ihnen benannt wird. Der 28-Jährige ist einer von ihnen. Es reichte dem Aargauer jedoch trotzdem nicht zu einem Aufgebot für die am gleichen Wochenende wie der Rheintalcup stattfindende Europameisterschaft der Kunstturner in Antalya.
Was sein Pech war, war für den Rheintalcup ein Glück: Ein Topshot wie Baumann ist nicht so häufig im Rheintal zu Gast. Am Samstag zeigte er sein Können vor dem grossen Publikum in der Aegetenhalle als Teil der dort startenden Schweizer Nationalmannschaft.
Athleten aus acht Ländern und drei Einheimische
In Widnau waren Athleten aus der Schweiz, Österreich, Schottland, Deutschland, Tschechien, Monaco, Belgien und Italien am Start. Diese internationale Ausrichtung hebt den Rheintalcup von anderen Veranstaltungen dieser Art ab, haben die Junioren sonst doch sehr selten die Gelegenheit, sich mit Kunstturnern aus anderen Ländern zu messen.
Für das Organisationskomitee des TZ Rheintal bedeutet das zwar jeweils ein «Lupf» – die Rückmeldungen bekräftigen es aber darin, auf diese Art weiterzufahren. Die Schotten etwa waren dabei, weil ihr Trainer vor einigen Jahren als Richter in Widnau amtete und das Turnier in sehr guter Erinnerung behielt.
Drei Rheintaler gingen am Samstag an den Start. Einer ist Florian Keller (Jahrgang 2006). Er zeigte eine starke Leistung und wurde im Grunddurchgang Siebter von 57 Athleten. In den Gerätefinals holte er dann die Ränge fünf (Barren), sechs (Boden) und sechs (Reck) – und er durfte sich über die verdiente Auszeichnung als St. Galler Kantonalmeister freuen. Der Diepoldsauer hat seine Ausbildung im TZR genossen und ist jetzt am Regionalen Leistungszentrum für Kunstturnen in Wil. Ihm war der Applaus des Publikums am «Heimspiel» gewiss.
Diesen genossen auch Manuel Kast und Jan Pache, die im Offenen Programm (OP) starteten. Kast, der beim TZ Rheintal als Trainer wirkt, erreichte den zweiten Rang und zeigte, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört. Nur ein Turner aus dem Kanton Luzern war noch stärker.