Nando Sieber, Linn Eschenmoser, Nicole Suter, Fabio Kobelt und Jonas Tiefenauer: So hiessen die fünf Gäste des zweiten Sportler-Talks. Initiiert hat diesen René Planchet, auch dabei ist Moderator Erik Schegg, der so routiniert durch den Abend führte, dass ihm nicht anzumerken war, dass er erst 23-jährig ist und selber in die Kategorie «Nachwuchstalent» fällt. Der Oberrieter bemüht sich zurzeit darum, die neue Eishockeystimme der Schweiz zu werden.
Noch sechs Jahre jünger ist Nando Sieber. Der Altstätter ist Trial-Biker – und er führte gleich mal ein Kunststück auf zwei Rädern auf, um die Bühne zu betreten. Sieber sagt selber, er sei in einer Randsportart zu Hause. Das führe jedoch dazu, dass die Wettkämpfe in der Regel familiär seien. «Alle machen es, weil sie es gern machen. Es geht nicht um viel Preisgeld. Am Ende gewinnt einfach der Beste», sagte Sieber. Er debütierte in diesem Jahr in Norwegen im Weltcup und beschrieb diese Erfahrung als «unglaubliches Gefühl. Alles war grösser und professioneller.»
Regen zu mögen ist nicht allen gegeben, die beiden weiblichen Talkgäste mögen ihn aber. Die Balgacher Fussball-Torhüterin Linn Eschenmoser vom FC St. Gallen sprach ebenso positiv über das nasse Element wie die Radsportlerin Nicole Suter aus Buchs. Über ihre Motivation, lieber Tore zu verhindern als selber zu schiessen, sagte Eschenmoser: «Es ist schon immer eine Genugtuung für mich, wenn eine Stürmerin das Tor nicht trifft.» Damit hatte sie die Lacher auf ihrer Seite.
Einen beeindruckenden Werdegang umriss Suter. Es war nicht von Anfang an geplant, im Radsport Fuss zu fassen, sagte sie. Vielmehr war sie Biathletin – und als solche auch durchaus erfolgreich. Danach machte ihr jedoch eine Verletzung einen Strich durch die Rechnung und sie stieg auf das Rennrad um. Mit Erfolg: 2023 wurde sie Schweizer Meisterin am Berg und Vize-Meisterin im Zeitfahren.
Einen Rang drei an einer Schweizer Meisterschaft feierte Fabio Kobelt. Der Kriessner ist Hürdenläufer und rechnete an der SM nur damit, wohl Vierter werden zu können. Dann erlief er hinter den Leichtathletik-Schwergewichten Jason Joseph und Simon Ehammer den Bronzerang. Auf die Frage, ob seine 1,86 m Körpergrösse eine ideale Statur für einen Hürdenläufer seien, antwortete er: «Ja, es wäre für die Hürden vielleicht nicht schlecht, ein paar Zentimeter grösser zu sein. Aber ich muss halt damit arbeiten, was ich habe.»
Nicht zum ersten Mal reagierte das Publikum von rund 120 Gästen mit lautem Gelächter. Ohnehin war der Abend abwechslungsreich, was der letzte Gast bewies: Jonas Tiefenauer, Springreiter aus Oberriet und Schweizer Junioren-Meister 2024. Er punktete durch trockenen Humor und beschrieb, er müsse «eigentlich kein Topathlet sein, das ist mein Pferd.» Er habe jedoch die Aufgabe, dieses mit viel Feingefühl zu lenken und die richtigen Impulse zu geben. Die Parcours kennt er mittlerweile auswendig, «aber früher habe ich auch mal einen vergessen. Das ist dann eher blöd», sagte er. Und das Publikum lachte.