23.09.2022

In der Verwaltung wird es kälter

Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden haben Energiesparmassnahmen beschlossen.

Von Mea McGhee
aktualisiert am 02.11.2022
Der Bundesrat hat Ende August zahlreiche Massnahmen beschlossen, damit die Schweiz ihre Energieversorgung für den Winter sicherstellen kann. Auch im Appenzellerland soll Energie gespart werden. Der Regierungsrat, die Standeskommission sowie die Führungsstäbe der Gemeinden haben am Mittwoch verschiedene Energiesparmassnahmen kommuniziert.Man setze alles daran, Einschränkungen, Verbote oder gar Netzabschaltungen beim Strom zu verhindern, betont etwa die Standeskommission in einer Medienmitteilung. Sie hat den Fachstab Energiemangellage eingesetzt. Er steht unter der Leitung von Bauherr Ruedi Ulmann und setzt sich aus Vertretern der kantonalen Verwaltung, kantonsnaher Institutionen sowie der Feuerschaugemeinde Appenzell zusammen. Der Ausserrhoder Krisenstab wird durch Marc Rüdin geleitet. Er sagt: «Es führt kein Weg am Energiesparen vorbei. Beim Wärmeempfinden am Arbeitsplatz müssen im kommenden Winter Abstriche in Kauf genommen werden.»Die wohl wichtigste Energiesparmassnahme ist die Festlegung von höchstens 19 bis 20 Grad Raumtemperatur in Gebäuden der kantonalen Verwaltung. Durch die Senkung um ein Grad liessen sich 6 bis 7,5 Prozent Energie sparen, so Rüdin. Auch die Gemeinden tragen diese Regelung mit.Dank der beschlossenen Energiesparmassnahmen sollen die Folgen einer Mangellage bei der Energieversorgung minimiert werden. Zudem trügen die Stromsparmassnahmen dazu bei, die Versorgung mit Elektrizität stabil zu halten, erklärt Marc Rüdin. Die Standeskommission hat ebenfalls Massnahmen für Verwaltungsgebäude sowie das Gesundheitszentrum Appenzell erlassen. Folgende Massnahmen sollen im Appenzellerland umgesetzt werden:Die Raumtemperatur in den öffentlichen Verwaltungsgebäuden wird auf höchstens 19 bis 20 Grad eingestellt. Das entspricht Stufe 3 bei Danfoss-Reglern. (AR/AI)Eine Reduktion der Leuchtmittel in den Korridoren und Büros wird geprüft und ein Austausch der Beleuchtungen durch LED – falls sinnvoll – vorgenommen. (AR)Die Nutzung von Aufzügen wird eingeschränkt; sie ­sollen beispielsweise nur noch für Materialtransporte, durch den Reinigungsdienst oder Personen mit Einschränkungen genutzt werden. (AR)Der Stand-by-Betrieb von Rechnern, Bildschirmen und Druckern soll vermieden und Bildschirme in öffentlichen Räumen abgeschaltet werden. (AR)Klimaanlagen sollen, wenn möglich, nur noch für systemrelevante technische Infrastrukturen betrieben werden. (AR)Aussenbeleuchtung der Verwaltungsgebäulichkeiten verringern oder abschalten. (AR/AI)Auf Weihnachtsbeleuchtungen verzichten. (AI)Leuchtreklamen, Schaufensterbeleuchtungen und Ähnliches mindestens von 22 bis 6 Uhr abschalten. (AI)Beitritt zur Energiespar-Alliance (www.alliance2022-23.ch). (AR/AI)Zudem werde die Beleuchtung von öffentlichen Strassen derzeit von einer Fachgruppe beurteilt, wobei auch Sicherheitsaspekte berücksichtigt würden.Empfehlungen für SchulenDas Ausserrhoder Departement Bildung und Kultur wird kommende Woche ein Schreiben mit Energiespar-Empfehlungen an die Schulen versenden. Bund, Energie Schweiz und die Konferenz der kantonalen Energiedirektoren schlagen beispielsweise eine Temperaturobergrenze von 20 Grad in Schulzimmern vor. Solange der Bund keine Vorgaben mache, handle es sich hierbei nur um Empfehlungen, sagt Anna-Tina Steiner von der Abteilung Regelpädagogik.Unternehmen und Private sollen sich anschliessenAus der Mitteilung der Ausserrhoder Kantonskanzlei geht weiter hervor, dass möglichst viele Unternehmen und Gemeinden dem Beispiel der Kantone folgen und der Energiespar-Allianz des Bundes beitreten sollen. Die Innerrhoder Standeskommission ruft ihrerseits alle Körperschaften, Unternehmen und Privatpersonen im Kanton auf, sich den Massnahmen der Verwaltung anzuschliessen. «Nur so kann es gelingen, durch freiwilliges Handeln in erheblichem Ausmass Energie einzusparen.»

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