Schon in den frühen Abendstunden und bis nach Mitternacht erreichten über 20 Meldungen die Kantonale Notrufzentrale St.Gallen, dass Feuerwerk unsachgemäss und teils gefährlich gezündet werde. Rund die Hälfte der Fälle betraf Meldungen, dass meist Jugendliche oder junge Erwachsene, Feuerwerk gezielt gegen Personen oder Liegenschaften abschiessen.
In mehreren Fällen konnten Jugendliche und junge Erwachsene mit Feuerwerk angetroffen werden. In drei Fällen in Gossau, Goldach und Wattwil wurde den angetroffenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen das mitgeführte Feuerwerk zur Verhinderung weiteren Unfugs eingezogen.
In Gossau wurde ein Polizist gar von Unbekannten mit einem Böller beschossen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, teilt die Kapo mit.
Weniger Glück hatte kurz nach 0:20 Uhr ein Gruppe in Bichwil. Zwei 19-jährige Männer und eine 16-jährige Jugendliche wurden von einer umgekippten Feuerwerksbatterie, gezündet durch einen 36-jährigen Mann, getroffen. Die drei Personen wurden alle leicht verletzt. Die beiden verletzten Männer wurden vom Rettungsdienst ins Spital gebracht.
Davor ging kurz vor 0:10 Uhr eine Meldung aus Wattwil bei der Kantonalen Notrufzentrale St.Gallen ein. Während der Silvesterparty in der Markthalle hatten Unbekannte Feuerwerk in der Menschenmenge in der Halle detonieren lassen. Insgesamt fünf männliche und drei weibliche Personen im Alter zwischen 18 und 22 Jahren wurden dadurch unbestimmt verletzt und mussten von einem grösseren Aufgebot des Rettungsdiensts in verschiedene, teils überregional gelegene Spitäler transportiert werden.
Die Kantonspolizei St.Gallen sucht in diesem Zusammenhang Zeugen. Personen, die Angaben zur Täterschaft machen können oder Foto- und Videoaufnahmen vom Tatzeitpunkt besitzen, werden gebeten, sich beim Polizeistützpunkt Schmerikon, 058 229 52 00, zu melden.
Kurz vor 0:40 Uhr ging eine Meldung aus Rorschacherberg bei der Kantonalen Notrufzentrale St.Gallen ein. Gemäss jetzigem Kenntnisstand hatte dort ein 36-jähriger Mann selber Feuerwerk gebastelt oder mit Inhaltsstoffen von Feuerwerk hantiert. Dabei kam es zu einer Explosion, bei der dem Mann der linke Unterarm weggesprengt wurde und er weitere Verletzungen im Gesicht sowie am restlichen Körper erlitt. Der Mann musste mit schweren Verletzungen vom Rettungsdienst ins Spital gebracht werden.
Daneben wurden, noch in der Nacht, einige mit Feuerwerk gesprengte Briefkästen gemeldet. Anlässlich Personenkontrollen wurden diverse, meist jugendliche Personen, zum verantwortungsvollen Umgang mit Feuerwerk ermahnt. Erfreulicherweise konnte in Wangs auch eine Gruppe vorbildlicher Jugendlicher angetroffen werden. Diese hatten sich nicht nur einen geeigneten Ort für das Abbrennen ausgesucht, sondern nach dem Abbrennen die Feuerwerksreste fein säuberlich zusammengetragen und versichert, alles fachgerecht zu entsorgen.
Ruhestörungen
Die Zahl der gemeldeten Ruhestörungen war angesichts der vielen Silvester-Feierlichkeiten im ganzen Kanton sehr gering. Gerade einmal vier Ruhestörungen gingen ein. In einem Fall konnte durch die aufgebotene Patrouille kein Lärm mehr festgestellt werden, in drei Fällen wurden Feiernde zur Ruhe ermahnt.
Einsätze im zwischenmenschlichen Bereich
Die Anzahl an Interventionen wegen Streitigkeiten bewegte sich im üblichen Rahmen aller anderen Tage im Jahr. In vier Streitfällen kam es zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen den jeweils beteiligten Personen und zu keinem strafrechtlich relevanten Verhalten.
Bei einem etwas speziellen Fall wurde eine Patrouille in ein Restaurant in Rapperswil-Jona aufgeboten. Dort hatte sich ein Paar ein Silvester-Dinner genehmigt und der Mann verliess nach einem Streit das Lokal. Die daraufhin zurückgebliebene, alkoholisierte Frau, hatte nicht genug Bargeld und eine ungedeckte Bankkarte. Unter Vermittlung der Kantonspolizei St.Gallen wurden Teile der mehrere hundert Franken betragenden Rechnung mit dem Bargeld beglichen und der Rest wird auf dem Zivilweg eingefordert.
Brände
In drei Gemeinden im Kanton St.Gallen mussten Feuerwehren wegen brennenden Unterflurcontainern ausrücken. Es besteht der Verdacht, dass die Brände durch unsachgemäss entsorgte Feuerwerksresten oder absichtlich darin gezündetem Feuerwerk entstanden waren. Es entstand Sachschaden von jeweils mehreren tausend Franken.
In Buchs wurden um ca. 21:30 Uhr zwei brennende Kunststoffcontainer gemeldet, was einen Feuerwehreinsatz nötig machte. Unsachgemäss entsorgtes Feuerwerk dürfte diese in Brand gesetzt haben.
Daneben kam es zu zwei Bränden in Wildhaus und Haag. In Wildhaus brannte es in einem Kamin eines Einfamilienhauses und in Haag entwickelte eine Heizung starken Rauch. Die örtlichen Feuerwehren brachten die jeweilige Situation unter Kontrolle.
Vorfälle mit Tieren
Ein halbes Dutzend Einsätze betraf Fälle mit Tieren, in denen aufgefundene oder zugelaufene Katzen und Hunde wieder an ihr Zuhause vermittelt werden konnten. In den meisten Fällen übernahmen diese Aufgabe die dafür aufgebotenen Tierschutzverantwortlichen der Gemeinden.
Ereignisse im Strassenverkehr
Einsätze im Strassenverkehr gab es wenige. Kurz vor 4:10 Uhr ereignete sich auf der Autobahn A13 zwischen Sennwald und Oberriet eine Kollision zwischen zwei Autos während eines Fahrstreifenwechsel des einen Autos. Es wurde niemand verletzt.
Kurz nach 2:30 Uhr hat eine Patrouille der Kantonspolizei St.Gallen in Gossau zwei E-Scooter mit auffälliger Fahrweise festgestellt. Die beiden daraufhin angehaltenen Männer im Alter von 19 und 20 Jahren wurden beide als fahrunfähig eingestuft. Sie mussten beide eine Blut- und Urinprobe abgeben.
Verdächtige Feststellungen und Unfug
Kurz vor 22:40 Uhr ging eine Meldung aus Wil ein, dass eine fremde Person versuche in eine Wohnung eines Mehrfamilienhauses zu gelangen. Beim Eintreffen der Patrouille hatte die Person das Irrtum aber wohl schon bemerkt und war nicht mehr anzutreffen.
Kurz vor 2:50 Uhr wurde eine Sachbeschädigung eines Fensters durch Jugendliche in Rebstein gemeldet. Kurz vor 3 Uhr wurde eine Gruppe Jugendlicher in Waldkirch gemeldet, die mehrere Randleitpfosten entlang einer Strasse ausrissen und zwei davon beschädigten. Die Jugendlichen werden zur Anzeige gebracht und sie oder ihre Eltern müssen für mehrere hundert Franken Sachschaden gerade stehen.
Um 4:40 Uhr wurde aus Bronschhofen eine Person gemeldet, welche die Türfallen an parkierten Autos betätige. Anlässlich einer Fahndung konnte die beschriebene Person nicht angetroffen werden.
Weitere Hilfestellungen
Kurz vor 1:20 Uhr wurde über das Schweizerische Rote Kreuz ein Notruf von einem SOS-Armband gemeldet. Am Wohnort der 83-jährigen Frau in Rapperswil-Jona wurde festgestellt, dass diese wohl im Schlaf unbeabsichtigt einen Notruf abgesetzt hatte. Die Frau hatte aber sichtlich Freude, dass die Kantonspolizei St.Gallen ihr als erstes ein gutes neues Jahr wünschte.
Kurz vor 3:30 Uhr mussten Polizei und Rettungsdienst in eine Wohnung in Au ausrücken. Eine 22-jährige Frau klagte nach dem Konsum diverser Medikamente und Alkohol sowie mutmasslich Betäubungsmittel über Unwohlsein. Beim Eintreffen des Rettungsdienstes öffnete sie die Türe nicht, weshalb zur Unterstützung eine Patrouille der Kantonspolizei St.Gallen zugezogen wurde. Die Frau konnte letztlich in der unverschlossenen Wohnung in unklarem Gesundheitszustand angetroffen und in ein Spital überführt werden.
Einbrüche
Bereits am Nachmittag war ein Einbruch in ein Einfamilienhaus in Nesslau gemeldet worden, in das eine unbekannte Täterschaft durch ein Fenster eingedrungen war. Sie stahl Schmuck und Bargeld im Wert von mehreren tausend Franken und hinterliess einen Sachschaden von rund 1'500 Franken.
Um 21:45 Uhr wurde in Buchs ein Einschleichdiebstahl in ein Einfamilienhaus gemeldet. Die Täterschaft konnte mutmasslich Schmuck von noch unbekanntem Wert stehlen.
Zwei Einbrüche wurden um 1:15 Uhr und 1:48 Uhr aus Zuzwil gemeldet. Unbekannte Täterschaften hatten sich durch Fenster Zutritt in die Häuser verschafft und Bargeld im Wert von insgesamt mehreren hundert Franken gestohlen. Der angerichtete Sachschaden beläuft sich auf über 10'000 Franken.
In St.Gallen ist eine unbekannte Täterschaft in ein Auto eingestiegen und hat darin Sachbeschädigungen begangen. Noch ist unklar, ob auch etwas gestohlen wurde.