18.10.2021

In den Rebbergen knallt es

Dieser Tage hört man in den Bernecker Rebbergen immer wieder Schüsse. Vögel sollen verscheucht werden.

Die lauten Knallgeräusche im Rebberg entlang des «Grüeziweges» im Bernecker Eichholz stammen von Schreckschusswaffen. Sie sollen bewirken, dass Vögel nicht von den süssen Trauben essen. Der Schreckschuss verscheucht sie. Felix Indermaur, dem der Rebberg gehört, sagt dazu: «Ich finde die Schreckschusswaffen gut, so weiss man immer: wenn es tönt, dass es Herbst ist.» Schüsse erschrecken die WandererDas gehöre zum Leben auf dem Land dazu, stellt Felix Indermaur fest. Sobald der Wimmet abgeschlossen ist, hört auch die Schiesserei wieder auf. Vor allem Spaziergänger, die zum ersten Mal auf den Wanderwegen durch die Rebberge unterwegs sind, erschrecken sich oft durch das laute Knallen. Ein Passant, der unmittelbar daneben stand, als ein Schuss abging, erschrak sich sehr und bemerkte dazu, es hätte ja ein scharfer Schuss gewesen sein können.Früher Pfannendeckel,heute SchreckschusspistoleIn manchen Reben stehen automatische Schreckschusswaffen, in anderen von Hand betriebene. Schreckschusswaffen – auch Alarm- und Signalwaffen genannt – erzeugen mittels Platzpatronen einen lauten Knall. Felix Indermaur kann sich erinnern, wie man früher versuchte, die Vögel von den Trauben fernzuhalten. Bevor in den Reben Schreckschusspistolen zum Verscheuchen der Vögel eingeführt wurden, erfüllten Kinder diese Aufgabe. Mit Pfannendeckeln «bewaffnet», schlugen sie die Deckel immer wieder aneinander. Da bei dieser Methode das Gehör der Kinder Schaden nahm, beschloss die Weinlesekommission, die Weinbauern der Reihe nach mit einer Vorderladerpistole auszurüsten. Mit dem Vorderlader patrouillierten die Mitglieder dann durch die Reben. Jedes Mal, wenn sich ein Vogelschwarm näherte, gaben sie einen Schuss ab. Später folgte der Einsatz sogenannter Käpselipistolen. Zur selben Zeit kamen auch Karbidschussappa-rate zum Einsatz. Heute sind Schreckschusspistolen sehr verbreitet. (fes)

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