07.07.2018

In 24 Stunden zum Sieg

Das Ostschweiz-Druck-Stevens-Bikes-Team hat das 24-Stunden-Rennen von Reconvilier im Berner Jura gewonnen – mit einer seltsamen, wirkungsvollen Taktik.

Ziel des Rennens mit dem Namen VTT de la Brise ist es auch, jungen Einzelsportlern zu zeigen, wie es ist, in einem Team zu fahren. Darum ging das Ostschweiz-Druck-Team mit zwei Sechsergruppen an den Start: Die erste bestand aus den erfahrenen Athleten Andreas Zünd, Markus Weder und Martin Zakovsky mit den Youngsters Gabriel Kuster (17), Ayiana Loher (14) und Sandro Städler (14). Die zweite Gruppe bildeten ambitionierte Hobbyfahrer aus dem Team und Freunde des Veloclubs Altstätten.Kurz nachdem das Rennen über einen 5,2 Kilometer langen Kurs mit 180 Höhenmetern gestartet war, staunten die anderen Teams erstmals. Die Rheintaler hatten nämlich eine Taktik gewählt, die ihnen seltsam vorkam: Nach jeder einzelnen Runde übergaben sie an den nächsten Fahrer. Dieser Vorgehensweise wurde teils mit Kopfschütteln, aber auch mit Neugier begegnet. Das Rheintaler Top-Team eta­blierte sich hinter dem Aluette/Cannondale-Team auf dem zweiten Rang, hatte zwischendurch aber bis zu 25 Minuten Rückstand auf dieses.Auch eine Pechserie kann das Team nicht stoppenDazu kam dann auch noch Pech: Markus Weder stürzte in einer Kurve, zog sich eine tiefe Schnittwunde im Ellbogen zu, die im Spital genäht werden musste. Die Mannschaft musste lange auf ihn verzichten, der zähe Weder kehrte jedoch auf den Kurs zurück. Kurz nachdem er zurückkehrte, verletzte sich auch Ayiana Loher bei einem Sturz. Auch sie musste ins Spital, sie konnte danach nicht wieder starten.Die Rheintaler passten ihre Taktik den neuen Gegebenheiten an und verringerten nach Mitternacht den Rückstand auf das führende Team sukzessive.Um 4.50 Uhr hatte Gabriel Kuster die Ehre, die Führung zu übernehmen. Die Rheintaler fuhren in den folgenden Runden dann sogar einen Vorsprung he­raus. Fünf Stunden vor Renn­ende wurde es dann hektisch. Die Konkurrenten erkannten, die Ostschweizer unterschätzt zu haben und kopierten deren Strategie. Die Westschweizer fuhren mit vollem Risiko. So gelangen dem Aluette-Team viele schnelle Runden, doch auch die Ostschweizer konnten nochmals letzte Kräfte freisetzen und brachten den Sieg über die Runden.Beim Zieleinlauf musste das unterlegene Team zugestehen, die Ostschweizer mit ihrer seltsamen Taktik unterschätzt zu haben. Die Mannschaften gratulierten sich gegenseitig zu ihren grossartigen Leistungen – die Siegesfeier wurde wegen völliger Erschöpfung verschoben.Junioren-Team gewinnt, Gruppe 2 auf Rang fünfDas zweite Team mit Anita und Giara Klaiber, Giuliana Loher, Stefan Berger, Dani Steiner und Lukas Brandenburg erreichte mit Rang fünf ebenfalls ein gutes Ergebnis.In der Kategorie Kids standen Dean Weder, Sirin Städler, Luca Schukraft und Lerino Loher für das Team am Start. Sie waren vier Stunden unterwegs – und von Beginn weg überlegen. Sie siegten mit einem satten Vorsprung von 15 Minuten. (rez/pd)

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