In 150 Minuten um die Welt

Zur Eröffnung bildeten alle Teilnehmer die Form eines Flugzeuges. Es rollte alsbald zum Start: «Ab in den Süden» und weiter zu 14 Destinationen auf allen Kontinenten. Die Nummern folgten Schlag auf Schlag, mit viel schauspielerischem Talent vorgestellt von einer Reisegruppe, die zusammen mit den Eisläufern beliebte Ferienziele anvisierte.Spass hatten die Zuschauer am Eiskindergarten, der mit viel Gepäck nach Italien flog; gelegentliche «Bruchlandungen» der Kleinsten gehörten dazu.Vizemeisterin Satu Kempter begleitete mit ihrer Kür die Club-Neulinge nach Hawaii. Die Kantischülerin ist ein Eislauftalent und hat als Moniteurin die farbenfrohe Nummer mit den Kindern einstudiert. Auf Safari nach Afrika ging es mit den Massai-Kriegerinnen im Viertstern- und Interbronze-Niveau. Einen feurigen Flamenco in den Farben Rot-Gelb zeigten die Bronze-Läuferinnen, von Torero Timon mit Pasodoble-Temperament gekontert. Schon diese Stufen überraschten mit ihren Showqualitäten: Wer mit seiner Kür zu Wettkämpfen antritt, muss neben den Sprüngen, Schritten und Pirouetten auch lernen, die Musik zu interpretieren. Trotzdem erstaunte es, dass die Kader-Läuferinnen ihre argentinische Milonga selber choreografiert und einstudiert hatten. Auch die Showgruppe der sieben Diamonds ist ein Beweis, dass der EVM nicht nur eisläuferische Qualitäten, sondern auch darstellerisches Talent fördert. Die vier Mädchen und drei Buben erhielten immer wieder Szenenapplaus für ihre akrobatisch-sportliche und temporeiche Darbietung. Nicht der einzige Höhepunkt war die Tanzeinlage von Marie-Louise Leupold und Christof Steger, dem früheren Junioren-Schweizer-Meisterpaar im Eistanz. Den Spuren ihrer grossen Vorbilder folgen Lorena Koller und Timon Suhner: Mit ihrer Kür treten sie am kommenden Wochenende in Biel zur nationalen Meisterschaft an. Eistanz ist auch das liebste Hobby der Erwachsenengruppe, die im Bollywoodstil nach Indien entführte. Mit Dreifachsprüngen und Pirouetten auf hohem Level erzeugten Vereinsmeisterin Romana Kaiser und Stargast Nicole Schott internationales Flair.Widnau als Hochburg des Synchroneislaufs umfasst auch in dieser Kunstlaufsparte verschiedene Niveaus: chinesisch angehaucht das Beginnerteam der Bubbles, cool in Weiss-Silber die Nachwuchsgruppe der Spice, rockig im Stil von Tina Turner die Storms und mit mexikanischem Temperament die erwachsenen Goldies. Schweizer Folklore brachte der Gastauftritt der Kindervolkstanzgruppe.Anders als im Fernsehen, wo man sich während der Werbepause einen Kaffee holt, blieben die Zuschauer aufmerksam sitzen, um den Flug einer Eislauffamilie von Altenrhein in die Mallorca-Ferien zu verfolgen.