Dort durfte der Verein kürzlich die Umgebung ökologisch aufwerten. Auf Führungen erhielten die Mitglieder im Anschluss an die Hauptversammlung wertvolle Impulse für eine biodiverse Gartengestaltung.Der Verein Pro Riet Rheintal darf auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. 2019 konnten viele ökologische Aufwertungen umgesetzt und bestehende Projekte, wie jenes zur Förderung von Turmfalke und Schleiereule von Sargans bis Altenrhein, weiter ausgebaut werden. Besonders freut sich Pro Riet auch über die ökologischen Aufwertungen, die der Verein kürzlich im Siedlungsraum umsetzen durfte.Denn die Förderung der Natur hört nicht am Siedlungsrand auf, sondern ist gerade im Baugebiet eine Notwendigkeit. Der Siedlungsraum birgt ein grosses Potenzial, vielseitige Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu schaffen, die Biodiversität zu erhalten und zu fördern sowie die naturnahen Flächen zu vernetzen.Oft sind viele Grünstrukturen vorhanden, doch es mangelt an ökologischer Qualität. Für 2021 plant Pro Riet denn auch ein neues Projekt zur Förderung der Biodiversität im Siedlungsraum mit dem Ziel, Gemeinden, Firmen und Gartenbesitzer zu sensibilisieren und Anregungen zu geben.Marbach geht mit gutem Beispiel voranDie Politische Gemeinde Marbach hat unter der fachkundigen Leitung von Pro Riet zwei Projekte zur Förderung der Biodiversität im Siedlungsraum realisiert. Es wurden der Grünstreifen auf der Dorfseite der Bahnhofstrasse ökologisch aufgewertet sowie die Umgebung des Ortsmuseums Oberes Bad. Gemeindepräsident Alexander Breu ist es ein grosses Anliegen, im Bereich der Siedlungsökologie aktiv zu sein. «Die Gemeinde Marbach geht bei der Förderung von mehr Biodiversität auf dem gemeindeeigenen Land gerne mit gutem Vorbild voran», erklärt er und betont, dass die ökologischen Aufwertungen der ganzen Bevölkerung viel Freude bereiteten. Für 2021 plant Marbach zudem einen «Tag der Biodiversität», um die Bevölkerung weiter für das Thema zu sensibilisieren. Bei der Planung der Umgebung Oberes Bad wirkten Vertreter der Museumskommission und der Vogelwarte Sempach mit. Als Dank für die gute Zusammenarbeit überreichte der Gemeindepräsident den Projektleitern von Pro Riet, Urs Weber, Ignaz Hugentobler und Thomas Hubatka, je einen Geschenkkorb mit Rheintaler Spezialitäten.Eine wilde Ecke in jedem GartenAuf den Führungen im Anschluss an die Hauptversammlung zeigte der Projektleiter und Biologe Urs Weber den Besuchenden die neue biodiverse Umgebung des Ortsmuseums. Mit verschiedenen Elementen und heimischen Pflanzen wurde ein naturnaher Raum geschaffen. Hier setzt ein Streifen Blumenwiese Farbtupfer, dort Ruderalflora, hier ein Wildstaudenbeet, dort eine Hochstaudenflur. Thymian, Wegwarte, Wirbeldost, Malve, Natterkopf oder Reseda freuen Wildbienen. Kohldistel, Johanniskraut und Schwarze Königskerze locken Schmetterlinge. Wildsträucher lassen Vögel zwitschern. Eine Trockenmauer und ein Asthaufen bieten Unterschlupf für Igel, Blindschleichen und andere Kleintiere.Urs Weber gab wertvolle Impulse für eine biodiverse Gartengestaltung und ist überzeugt: «Schon eine kleine wilde Ecke im Garten tut gut – uns und der Umwelt.»