Immer gegen den Schnellsten

Die Weltmeisterschaften waren als Hauptprobe der Olympischen Spielen in Zhangjiakou (China) geplant, wegen der Coronapandemie sind sie nach Idre Fjäll (Schweden) verlegt worden. Dort fanden im Januar schon drei Weltcuprennen statt. Das Skigebiet in Mittelschweden wird zum Hauptort der Skicrosser. Das veranschaulicht der junge Deutsche Niklas Bachsleitner, der vor drei Wochen seine Podestpremiere feierte: Bei bisher elf Weltcupeinsätzen war er fünf Mal in Mittelschweden am Start.Der Oberegger Marc Bischofberger hat seine vierte WM-Teilnahme soliden Leistungen in Schweden, seinem bisher einzigen Rennen der Saison, zu verdanken. Er feierte in Idre schon zwei Podestplätze, die drei und vier Jahre zurückliegen. An seinen bisherigen Weltmeisterschaften blieb der Vize-Olympiasieger stets in den Viertelfinals hängen. Auch seine Teamkollegen Ryan Regez, Jonas Lehnherr und Alex Fiva jagen ihre erste WM-Medaille: Die im Weltcup stets erfolgreiche Schweiz schaffte es bei den Männern noch nie aufs WM-Podest. Verlass ist dagegen auf die Waadtländerin Fanny Smith, die an den vier letzten WMs immer eine Medaille gewann.Dritter Sieg in Folge gegen den Qualisieger?In der Quali am Mittwoch haben sich die Schweizer sowie alle anderen Favoriten problemlos fürs Rennen vom Samstag (12.30 Uhr, live auf SRF zwei) qualifiziert. Die später Gestarteten hatten wegen des Windes keine Chance, es blieben aber auch nur neun in der Quali hängen. So wurde Bischofbergers nach eigenem Bekunden «sehr schlechte Fahrt mit vielen Fehlern» doch mit dem 16. Platz in der Quali belohnt.16. und 17. war Bischofberger schon in den Weltcup-Qualis in Idre. Auf diesen Rängen kommt man in denselben Heat wie der Sieger der Qualifikation. Im Januar war jeweils Bastien Midol Bischofbergers Gegner – zweimal zog der Franzose den Kürzeren. Diesmal bekommt es Bischofberger mit dessen Landsmann François Place zu tun, der vor zwei Jahren an der WM in den USA triumphierte und somit als Titelverteidiger antritt. Bischofbergers weitere Gegner im Achtelfinal sind Jonathan Midol und der Italiener Edoardo Zorzi.Franzosen und Schweizer jagen einen KanadierDer im Weltcup noch sieglose Place führt das starke französische Team mit vier Fahrern in den Top 10 des Weltcups an. Chapuis und die Midol-Brüder gehören sicher zu den Favoriten. Nach sieben Podestplätzen in sieben Weltcups sind trotz WM-Fluchs auch die Schweizer dazu zu zählen, ebenso wie der schwedische Qualizweite David Moaberg.Die kanadischen Topstars sind dagegen ausser Form (Olympiasieger Brady Leman) oder verletzt (Weltcupsieger Kevin Drury). Dennoch hat sich ein «Holzfäller» vor der WM in den Vordergrund geschoben: Der 22-jährige Reece Howden holte in seiner erst zweiten Weltcupsaison schon drei Siege. Skicross-WM in Idre FjällSamstag, 12.30 Uhr. Heat 1: Place, Bischofberger, J. Midol, Zorzi. Heat 4: Fiva, Leman, Deromedis, Aujesky. Heat 5: Lehnherr, Renn, Duplessis, Ridzik. Heat 6: Bachsleitner, Regez, Davies, Furuno.WM 2019 in Solitude (USA): 1. François Place, 2. Brady Leman, 3. Kevin Drury, 4. Alex Fiva. Ferner: 12. Lehnherr, 15. Bischofberger, 23. Berry.Weltcup-Stand: 1. Reece Howden, 2. Ryan Regez, 3. Jona Lehnherr, 4, François Place, 5. David Moaberg (Swe), 6. Jonathan Midol, 7. Bastien Midol, 8. Viktor Andersson (Swe), 9. Jean-Frédéric Chapuis, 10. Alex Fiva. Ferner: 25. Marc Bischofberger, 31. Brady Leman.