09.06.2018

Immer der Zeit voraus

Von Eveline Dudda
aktualisiert am 03.11.2022
Während sich Nicht-Gärtner erst einmal auf die Sommerferien freuen, sind Gemüsegärtnerinnen mit den Gedanken bereits im Herbst und Winter angelangt. Jetzt ist die ideale Zeit, um zum Beispiel Flower-Sprouts zu säen. Flower-Sprouts sind eine Kreuzung aus Rosen- und Federkohl. Vom Federkohl haben sie die stark gekrausten, violett angehauchten Blätter, vom Rosenkohl die kleinen Rösli. Diese Rösli sind leicht geöffnet, was ihnen ein blumiges Aussehen verleiht. Der Geschmack der Flower-Sprouts ist mild, nussig und überhaupt nicht kohlig. Ihr Anbau ist so unkompliziert wie der von Federkohl, der Ertrag aber leider nicht so hoch wie beim Rosenkohl. Wer mehrmals im Winter ernten will, sollte eine oder besser zwei Pflanzen pro Person anbauen. Die Ernte zieht sich bis zum Frühling hin. Der Anbau ist unproblematisch: Man pflanzt die Setzlinge im Abstand von 50 mal 50 Zentimetern in ein gut mit Kompost versorgtes Beet. Man gibt ihnen einen stützenden Pfahl zur Seite, sobald sie 50 Zentimeter hoch sind. Später entfernt man ab und zu ein paar gelb gewordene Blätter, damit die Luft besser zirkulieren kann. Bei grosser Hitze muss man ab und zu giessen. Ab Spätherbst kann mit der Ernte der Rösli begonnen werden. Die Setzlinge kann man um diese Jahreszeit leicht selbst machen, das Saatgut keimt bei sommer­lichen Temperaturen schnell. Günstig und praktisch für die Anzucht sind Pikierschalen, die randvoll mit Aussaaterde gefüllt, dann mit einem Brettchen leicht angedrückt und jedes Töpfchen mit zwei Samen bestückt werden. Kleine Töpfe sind natürlich auch möglich. Die Gefässe werden dann im Freien aufgestellt und zwar möglichst in Hüft- oder Augenhöhe, damit man sie immer im Blick und die Schnecken im Griff hat. Ideal ist eine Fensternische auf der Ost- oder Westseite des Hauses, damit die Sämlinge nicht der prallen Mittagshitze ausgesetzt sind. Falls beide Samen in einem Topf keimen, wird der stärkste Setzling stehen gelassen und der schwächere ausgerissen. Wer mehr Setzlinge zieht als nötig, sollte die überzähligen verschenken oder kompostieren – das ist besser, als drei Pflanzen auf dem Platz von zweien anzubauen.Eveline DuddaHinterforstwww.spriessbuerger.ch

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