04.09.2020

ImHintertreffen

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Diese Woche haben uns mehrere Nachrichten daran erinnert, dass unser schönes Rheintal … – stopp! Jetzt nicht schon wieder lästern. Beginnen wir anders: Wir Rheintalerinnen und Rheintaler sehen uns nicht gerne als Bewohner eines Randgebiets, aber neue Trends erreichen das Rheintal halt nicht immer mit allerhöchster Geschwindigkeit. Beispiel Kirche: Der bald pensionierte Pfarrer Ronald Kasper erwähnte im Interview, dass im Kirchenkreis Rheintal noch keine einzige Pfarrerin wirkte, als etwa in Basel längst Frauen diesen Job erledigten. Beispiel Kinderfreundlichkeit: Städte wie Genf, Arbon, Wil haben ein Unicef-Label, das ihnen bestätigt, kinderfreundlich zu sein; Altstätten arbeitet dran (wobei fairerweise zu sagen ist: in unserem Kanton recht früh). Beispiel öV: Bei der Erschliessung durch Bahn und Bus liegt unser Rheintal weit hinten: Gerade mal 16 Prozent der Beschäftigten können sich über sehr gute bis gute Anschlüsse freuen, so wenig wie nirgendwo sonst im Kanton.Dafür setzen im Gegenzug negative Entwicklungen bei uns oft verspätet ein. Während die Reformierten in Zürich und Basel der Kirche davonlaufen, bleiben sie im Rheintal eher treu. Oder denken wir an Vegi-Menüs. Nachdem Rheintaler viele Jahre auf ein zufriedenstellendes Angebot warten mussten, gehen wir nun davon aus, in hiesigen Restaurants immer noch köstliche Vegi-Menüs serviert zu bekommen, wenn in den Städten längst jeder Insekten und Maden verspeist.Gert Bruderer gert.bruderer@rheintaler.ch

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