Praktisch auf den Tag genau habe sich das Rohbauprogramm einhalten lassen, sagte Projektleiter Franco Perazelli bei der Eröffnungsfeier am Samstag. Allerdings wurde, wie Gemeindepräsidentin Silvia Troxler anerkennend meinte, «mit grosser Geduld und Ruhe nach guten Lösungen gesucht», als wegen Corona Lieferverzögerungen hinzunehmen waren.Mit Plattenarbeiten stark in Verzug geratenDer Wettlauf gegen die Zeit begann im Februar. Wann die Schwimmbadfilter kommen würden, habe man nicht gewusst, und mit den Plattenarbeiten geriet man stark in Rückstand. Die Roste für die Rücklaufrinnen werden erst noch geliefert; im Moment werden «aus ganz Europa zusammengesuchte Roste» benützt, die einen weiss, andere grau.Dem Badegast, der das nicht weiss, sticht anderes ins Auge: die grosszügig gestaltete, helle Anlage mit dem erneuerten bisherigen Schwimmbecken, dem neuen Sport- und dem Kinderplanschbecken und der Rutschbahn. Draussen erwartet die Kinder ein schöner grosser Spielplatz und die Jugendlichen – jedenfalls bald – ein Skaterpark. Dessen Eröffnung musste auf den 28. August verschoben werden, weil die Elemente noch nicht eingetroffen sind.Anders als Altstätten, an dessen Hallenbad alle Gemeinden des oberen Rheintals beteiligt sind, besitzt Balgach ein eigenes. Die (von über 80 Prozent der Stimmberechtigten gutgeheissenen) 13,5 Mio. Franken für die Erneuerung und Erweiterung hatte Balgach deshalb allein aufzubringen.«Funktionalität, Kosten, Architektur»Silvia Troxler gab am Samstag bekannt, dass der Kostenplan gut eingehalten werde. Aus Sicht des Projektleiters ist das sehr erfreulich, doch es gibt ein Aber, das Franco Perazelli augenzwinkernd erwähnte: Die Prioritätenliste «Funktionalität, Kosten, architektonische Gestaltung» schmerze einen Architekten natürlich.Die Gemeindepräsidentin erinnerte daran, dass der Grundstein für Balgachs modernes Bad in den Siebzigerjahren gelegt worden sei. Damals förderte die öffentliche Hand das Schwimmen in hohem Mass. Burkhard Vetsch war gerade Gemeindammann geworden, erbte sozusagen das Thema Hallenbad und nahm den Bau in Angriff; als Architekt wirkte der Widnauer Konrad Spirig. Beide waren bei der Feier am Samstag zugegen.Am Erweiterungsbau waren über 20 Fachplaner beteiligt, 25 Sitzungen brachte die Baukommission hinter sich. Die Fragen, die einen beschäftigten, seien im Grunde die gleichen gewesen wie beim Bau des neuen Bades in den Siebzigerjahren, meinte Silvia Troxler.Die Farbe der Rutschbahn gab zu redenFranco Perazelli nannte ein schönes Beispiel. Bei der Aussenfarbe für die Rutsche sei man sich nicht einig geworden. Während die einen für farbliche Zurückhaltung plädiert hätten, habe andererseits die Meinung bestanden, ein derartiges Highlight solle auch farblich betont werden.