29.07.2019

Im vierten Anlauf soll es klappen

Angreifer Lukas Lässer (30) aus Diepoldsau geht in Winterthur in seine vierte WM. Ganz nach Wunsch lief es ihm bisher aber noch nie.

Von Fabio Baranzini
aktualisiert am 03.11.2022
Wenn am Sonntag, 11. August, die Weltmeisterschaft in Winterthur eröffnet und die Schweizer Männer-Nationalmannschaft alles daran setzen wird, den ersten WM-Titel in der Geschichte zu gewinnen, wird Lukas Lässer bereits seine vierte WM bestreiten. Damit ist er, was WM-Teilnahmen angeht, der erfahrenste Spieler im Schweizer Kader.Der Angreifer aus Diepoldsau hat bereits 2007 in Oldenburg (D) erstmals WM-Luft geschnuppert. «Damals war ich eben erst aus der U18-Nati gekommen, spielte auf Vereinsebene noch in der NLB und war daher im Nationalteam nur Ergänzungsspieler», blickt er zurück. «Das Turnier war für mich trotzdem unvergesslich. Im Spiel um Platz drei gegen Deutschland waren rund 10000 Zuschauer im Stadion – und jedes Mal, wenn wir zum Service kamen, machte die Mehrheit von ihnen mit ihren Tröten einen riesigen Krach. Das war echt brutal.»Comeback nachzwei Jahren PauseDie WM vier Jahre später ist Lukas Lässer, der im Alter von sechs Jahren in seinem Stammverein SVD Diepoldsau-Schmitter mit Faustball begonnen hat, ebenfalls in Erinnerung geblieben. Allerdings aus einem anderen Grund. Die Schweiz belegte 2011 in Pasching (Ö) nämlich nur den fünften Platz. Ein schwaches Resultat, gemessen an den Möglichkeiten der Eidgenossen.Lukas Lässer gab daraufhin seinen Rücktritt aus der Nati. Nicht wegen des mageren Abschneidens am Turnier, sondern weil er mit seiner Rolle im Team nicht zufrieden war. Auch bei seiner zweiten WM kam er trotz zuvor starken Leistungen im Verein kaum zum Einsatz. «Ich hatte in dieser Phase keine Lust mehr auf die Nati», sagt er.Das änderte sich zwei Jahre später. Bei der Heim-EM in Olten gab er sein Comeback, seither ist er fester Bestandteil der Nati. Doch auch an seiner dritten WM – 2015 in Argentinien – lief es dem heute 30-jährigen Diepoldsauer nicht wie gewünscht: «Ich spielte wirklich ein schwaches Turnier.»Lukas Lässer und die Weltmeisterschaft – warum hat das bisher nicht gepasst? «Das kann ich wirklich nicht sagen. Irgendwie waren die Weltmeisterschaften bisher einfach nicht mein Turnier. An den World Games in Taiwan und Polen etwa lief es mir viel besser.»Bei seiner vierten und wohl auch letzten WM in Winterthur will Lukas Lässer nun endlich sein ganzes Potenzial abrufen. Dass diese WM ausgerechnet in der Schweiz stattfindet, spielt für den 30-Jährigen nur eine untergeordnete Rolle.Die Ruhe bewahren,nicht nervös werden«Mit der Nati haben wir in der Schweiz zwar immer gut gespielt – vielleicht ist das ein gutes Omen», sagt Lukas Lässer, der mit der Schweizer U18-Auswahl 2007 in Wallisellen den EM-Titel feiern konnte.Was braucht es, damit das WM-Turnier in Winterthur für die Schweizer zu einem Erfolg wird? Lukas Lässer hat eine klare Antwort parat: «Das Problem bei grossen Turnieren ist oft, dass man nervös wird. Nicht unbedingt nur die Spieler, sondern auch das Umfeld. Alle wollen alles perfekt machen und plötzlich beginnt man Dinge zu tun, die man noch nie zuvor gemacht hat. Doch das bringt nichts.» Manchmal sei weniger mehr. Die Mannschaft sei gefordert, auf sich selber zu schauen und als Team die nötige Ruhe auszustrahlen. «Wenn uns das gelingt und jeder einzelne Spieler auf seiner Position die Verantwortung übernimmt, liegt der Final sicher drin», sagt Lässer.HinweisVom 11. bis 17. August findet in Winterthur die Faustball-Weltmeisterschaft statt. Tickets und alle weiteren Informationen gibt es unter www.fistballmwc.com.

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