Im Telefonbuch einst die Nummer 1

«Die Liegenschaft ‹Gäbris› samt dem weithin vorteilhaft bekannten Gasthaus ist käuflich an die Korporation Hackbüel übergegangen. Umfassende Renovationsarbeiten und Umbauten erfolgten, sodass sich das Gebäude nun sehr gut ins Landschaftsbild einfügt und in seiner bodenständigen Bauart eine neue Zierde der Gegend bedeutet», schreibt Oscar Alder im appenzellischen Jahrbuch für das Jahr 1919.Von alters her war der Gäbris ein gerne aufgesuchtes Ausflugsziel. Die nach dem Dorfbrand von 1780 wiederaufgebauten Häuser brachten viele Bewunderer des geschlossenen Ortsbilds nach Gais. Zugleich erlebten in jenen Jahren die Molkenkuren eine Blütezeit. Auch der Gäbris blieb ein fester Wert im touristischen Angebot. Wichtig war die Möglichkeit der Einkehr im Gasthaus Oberer Gäbris. Früh erfolgte der Anschluss ans Telefonnetz, wobei dem Betrieb die prominente Nummer 1 zugewiesen wurde.Im jährlich erscheinenden, touristisch ausgerichteten Heft «Appenzellerland» wurde stets die grossartige Aussicht als Trumpf des Hauses aufgeführt. So auch in der 1947er-Ausgabe von Wirt M. Nänni, der auf seine vorzüglich geführte Küche und den Keller mit prima Weinen hinwies. F. Fitzi (1951) und E. Kolb-Bodenmann (1953) empfahlen heimelige Gästezimmer.In den Heften ab 1966 wurde der «Gäbris» nur noch mit einer Zeile als Ausflugsziel erwähnt. Nach Wirtsleuten wie Familie Bölsterli, Familie Walter Höhener-Schalch in den 1980er-Jahren, Familie Bucher, Claudia und Bernhard Dörig wird das Gasthaus heute von Ralf Menet und Laura Grunewald geführt. Infobox«Unterer Gäbris» Nebst dem «Oberen Gäbris», der von Matthias Willi präsidierten Korporation Hackbüel, gibt es unweit entfernt das Restaurant Unterer Gäbris mit angegliederter Landwirtschaft. Die Wirtschaft wird seit 1990 von Johannes und Vreny Bodenmann geführt. Ihre Vorgänger waren Angehörige der Familie Mösli, die während 57 Jahren im «Unteren Gäbris» gewirtet haben.