21.06.2020

Im Südteil ist es noch unangenehm

Bald eröffnet in St. Margrethen die neue Bahnhofpasserelle. Südlich der Gleise fehlen jedoch gelbe Velostreifen.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 03.11.2022
Ende Jahr wird die Passerelle, die Bahnhofareal und Industriezone Altfeld verbindet, eröffnet. Der Baufortschritt ist von beiden Seiten her gut sichtbar. An der Ostseite des Bahnhofs steht das Treppenhaus mit einer Wendeltreppe für Velos, im Industriegebiet ist eine grosszügige Rampe zu sehen. Es fehlen nur noch die Brücke über die Gleise und der Feinschliff.Viele Pendler werden künftig die neue Passerelle nutzen, um schneller vom Zug zum Arbeitsplatz zu gelangen. Das Bauwerk ist jedoch nicht nur für sie vorgesehen, sondern auch mit dem Velo befahrbar. Besonders praktisch ist das für alle, die dem Bahnübergang mit Kreisel aus dem Weg gehen möchten.Die Passerelle ist ein Leuchtturmprojekt für das Dorf, das teils von starkem Verkehrsaufkommen geplagt wird. Vier Millionen hatte das Stimmvolk im Juni 2019 dafür gesprochen. Dies zeigt, wie viel der Bevölkerung an dieser Lösung liegt.Auf einer Gleisseite fehlen VelostreifenDoch selbst wenn die Passerelle fertig ist, haben Velofahrer in St. Margrethen noch nicht freie Fahrt. Südlich der Bahnlinie fehlen vielerorts Velostreifen. Dies gilt für den Bahnhofplatz ebenso wie für die Johannes-Brassel-Strasse, die Industriestrasse und die Hauptstrasse. Die Gemeinde stellt eine Besserung der Lage in Aussicht.Auf der Landkarte von «Veloland Schweiz» gilt die Industriestrasse als Veloweg. Am Bahnhof St. Margrethen beginnt die spektakuläre Alpenpanorama-Route 4 – ohne vollständige Sicherheit für die Velofahrer. Es fehlen gelb markierte Streifen, an vielen Orten sind direkt an der Strasse Autos parkiert. Dies betrifft Velotouristen ebenso wie die Bevölkerung, denn über die Industriestrasse sind der «Rheinpark» und die Badi Bruggerhorn am einfachsten zu erreichen. Zumindest jetzt, wo die Passerelle noch nicht fertig und benutzbar ist.Ungemütlich ist es auch für Velofahrer, die das Dorf entlang der Hauptstrasse durchqueren. Auch dort fehlen Streifen, obwohl die Strasse breit ist. Dass die Lage heikel ist, zeigt ein Augenschein vor Ort: Viele Velofahrer bevorzugen es, statt auf der Fahrbahn auf dem Trottoir zu fahren – was andere Gefahren hervorruft und verboten ist.Dies soll sich bald ändern, sagt Gemeindepräsident Reto Friedauer auf Anfrage: «Im kommunalen Velonetz bestehen gewisse Qualitätsmängel, die wir in den kommenden Jahren schrittweise beheben werden.» Der neue Richtplanentwurf sehe explizit vor, die Bedingungen für den Velo- und Fussverkehr auf den Hauptverkehrsachsen zu verbessern. Nicht nur Markierungen seien wichtig, sondern auch die Schliessung von Verbindungslücken und die Bevorzugung des Veloverkehrs bei Strassenraumgestaltungen. Attraktive Veloparkplätze in der Nähe des öffentlichen Verkehrs runden das Anforderungsprofil ab. «Der neue Bushof am Bahnhof leistet hierzu noch dieses Jahr einen wichtigen Beitrag», sagt Reto Friedauer.Auf der anderen Seite gibt es clevere LösungenDeutlich besser ist die Situation übrigens jetzt schon an der nördlichen Gleisseite. Entlang der Neudorfstrasse, die Grenze und Autobahn verbindet und stets stark befahren (aber weniger bewohnt) ist, gibt es einen breiten Veloweg, an einem Kreisel einen grosszügigen Bypass.Nur: «Dieser Weg wird momentan schwach genutzt, weil die Passerelle beim Bahnhof noch fehlt», sagt Reto Friedauer. Die meisten Velofahrer überqueren die Gleise beim Bahnübergang an der Grasbäustrasse nahe «Rheinpark». Von der Passerelle werden also auch alle profitieren, die in den «Rheinpark» und in die Badi wollen.

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