Obvita, die Organisation des Ostschweizerischen Blindenfürsorgevereins, hat mit dem Dunkelzelt einen Begegnungsraum für Sehende und Nichtsehende geschaffen. Nach dem Premierenjahr geht das Dunkelzelt wieder auf Tournee. An fünf Standorten finden neun Kulturveranstaltungen statt. Am 2. und 3. Mai ist das Dunkelzelt im Schmidheiny-Park in Heerbrugg zu Gast.In der ungewohnten Umgebung sind Wahrnehmung und Konzentration verstärkt. So erleben die Besucher die musikalische Lesung von Philipp Langenegger am Mittwoch, 2. Mai, auf eine andere Art und Weise. Am Donnerstag, 3. Mai, empfangen Sandro Schneebeli und Max Pizio die Gäste für eine musikalische Weltreise. Die Besucher werden von einer blinden Person ins Zelt und an den Sitzplatz geführt. Der Gang durch das Dunkelzelt eröffnet neue Erfahrungen, der Sehsinn ist ausgeschaltet. Angewiesen auf die verbleibenden Sinne, ertasten die Besucher den Weg. Für blinde und sehbehinderte Menschen ist dies der Alltag. Darum sind sie es, die ihre Kompetenzen einsetzen und die kurzfristig Nichtsehenden führen. Die unterhaltsamen, lehrreichen Begegnungen sensibilisieren das Bewusstsein für Menschen mit anderen Fertigkeiten, aber auch speziellen Bedürfnissen.Obvita widmet sich seit 117 Jahren den Bedürfnissen von Sehbehinderten. Im Zentrum steht deren möglichst weitgehende Integration. Ein wichtiger Bestandteil ist die Sensibilisierung. Für Schulen und Gruppen bietet Obvita Anlässe an. Die Austausch-Guides kommen bei den Schülern gut an. In Heerbrugg sind schon alle Sensibilisierungsdaten ausgebucht. (pd)