Im Herzen jung geblieben

Zahlreiche Gläubige aus dem Rheintal und Abordnungen befreundeter Kirchenchöre waren in die Pfarrkirche zum Hl. Sebastian geströmt, um mit dem Verein dieses Jubiläum gebührend zu feiern.Daniel Feldmann brachte als Präsident der Kirchenverwaltung in seinen Dankesworten die heutige Bedeutung des Chores auf den Punkt: «In einer Zeit, da anderswo Kirchenchöre aufgelöst oder umfunktioniert werden, dürfen wir stolz sein auf diese gut funktionierende, ehrenamtlich tätige Gemeinschaft.» Herbert Heinzle, Chor-Urgestein aus Vorarlberg und seit dem Vorjahr zum Ehren-Chorleiter von Kobelwald ernannt, trat umgehend den Beweis dafür an und gestaltete den Gottesdienst musikalisch mit den schönsten Teilen aus seinen beiden Messkompositionen, die beide für den Kobelwälder Kirchenchor entstanden sind und von diesem auch uraufgeführt wurden: 2012 die «Kobelwälder Messe», die inzwischen ihren fixen Platz am Sebastianstag gefunden hat, und 2017 die «Meschacher Messe» für das kleine Örtchen oberhalb von Heinzles Wohnort Götzis. Dem Komponisten war es daran gelegen, in einem gehobenen Volkston zu schreiben, mit einer stark religiösen Bindung in den Texten und vertraut klingenden Melodien und Harmonien, um damit seine Leute nicht zu überfordern.Konzentrierte und begeisterte LeistungBei den insgesamt sieben Teilen im Gottesdienst spürte man denn auch förmlich, mit welcher Konzentration und Begeisterung die rund 30 Sängerinnen und Sänger unter Heinzles inspirierenden Leitung bei der Sache waren. So entwickelte sich im Altarraum ein schön geschlossener Chorklang mit deutlicher Artikulation und feiner Dynamik. Besonders lagen den Sängern die fröhlichen oder festlichen Teile, in denen sie ihrem musikalischen Temperament freien Lauf lassen konnten, wie «Singet dem Herrn ein neues Lied» oder «Lob dir und Ehre, allmächtiger Gott!» Einfühlsam begleitet wurden die Gesänge von der seit 2012 in Kobelwald tätigen Organistin Barbara Koller.Neue Mitglieder werden gesuchtIn dem von Pater Othmar Baldegger und Resignat Toni Diezi zelebrierten Gottesdienst zeichnete Pastoralassistent Armin Scheuter in seiner Festpredigt sinnvolle Verbindungslinien zwischen dem Evangelium zum ersten Fastensonntag mit der Versuchung Jesu in der Wüste und den Anforderungen für die Mitglieder eines Kirchenchores, was deren Beziehung zu Gott im Alltag, das Vertrauen zu ihm und das Streben nach Macht betrifft. Mit Interesse nahmen die Kirchenbesucher auch die zu diesem Anlass erschienene Festschrift entgegen. Gertrud Stieger, rührige Chorpräsidentin seit 20 Jahren, verwies auf das Kirchenkonzert am 17. November als weiteren Event zum Jubiläum. Damit bleibt die Hoffnung, dass sich aufgrund dieser positiven Präsentation einige neue Mitglieder für den im Herzen jung gebliebenen Kirchenchor finden werden. (pd)