Im Contact erhalten Drogenabhängige Hilfe. Es gibt ein einfaches Mahlzeitenangebot, die Möglichkeit zur Körperpflege – und es werden sterile Spritzen abgegeben. Das Contact ist Teil der Sozialen Dienste Mittelrheintal (SDM). Drogenhandel ist im Contact natürlich verboten, ebenso Drogenkonsum – auf dem ganzen Gelände. Der Angeklagte, der am Mittwoch vor Gericht stand, sagte, es laufe «alles unter dem Tisch». Werde man erwischt, werde man zwar bestraft, aber nicht angezeigt. Kreisgerichtspräsident Mark Schärz sagte bei der Verhandlung in Altstätten: Dass im Contact gedealt werde, sei «nicht Sinn und Zweck dieser Institution».Contact-Leiter Stefan Conza teilt auf Anfrage mit, Verstösse gegen die Hausordnung würden sanktioniert, auch der Handel mit illegalen Substanzen sowie deren Konsum. Die Sanktionen reichten von einem Tag bis zu einem Monat Hausverbot, bei schweren Verstössen «können nach Ermessen der Mitarbeiter auch Hausverbote bis zu einem Jahr ausgesprochen werden». Weil im Contact Menschen mit schwerwiegenden akuten und chronischen Suchtproblemen verkehrten, seien im niederschwelligen Arbeitskontext Anzeigen nicht förderlich. SDM-Geschäftsleiter Reto Gnägi verweist auch auf das bestehende Vertrauensverhältnis. Wie das Contact in welchem Fall verfahre, sei mit der Polizei abgesprochen. Sollte jemand erwischt werden, der zur persönlichen Bereicherung im Contact deale, hätte er mit einer Anzeige zu rechnen.Gert Bruderer